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Bankhaus Krentschker sieht bei Aktien viele Megatrands

Nicht einen oder zwei sondern „viele Megatrends“ erkennt Alexander Eberan, Bankhaus Krentschker, bei Aktieninvestments. Darüber hinaus sei es empfehlenswert, bei Aktienkäufen - speziell in der aktuellen konjunkturellen Situation - einen eher langfristigen Anlagehorizont von 12 bis 15 Jahren zu haben und dabei auf den Faktor „Quality“ zu setzen.

Die Weltwirtschaft, die 2019 in einem späten Konjunkturzyklus war, wird 2020 ein kraftloses Wirtschaftswachstum aufweisen, erläutert Mag. Alexander Eberan, Vorstand Bankhaus Krentschker, im aktuellen Marktkommentar der Bank mit Standorten in Graz und Wien: Eine Wachstumsdelle bei geringer Inflation, die eher niedrigen Unternehmensgewinne, die nicht abschätzbare Zollpolitik der USA, die Wahl des US-Präsidenten und Verhandlungen über neue Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien werden die prägenden Faktoren sein, erwarten die Experten bei Krentschker. „All das lässt nach einem sehr guten Aktienjahr 2019 volatile Marktphasen erwarten“, kommentiert Eberan. Aber dazu seien auch noch die „Megatrends“ zu beachten, im Zeitrahmen bis 2050:

Ein wichtiger Megatrend ist etwa die künftige Verschiebung der globalen Wirtschaftsleistung: Diverse Prognosen besagen, dass die Volkswirtschaft China im Jahr 2050 um rund 50 % größer sein wird als jene der USA. Die Bevölkerung in Asien wird bis dahin von circa 4,4 Milliarden Menschen, die im Jahr 2016 gezählt wurden, auf die rund fünf Milliarden angewachsen sein.

Ein weiterer Megatrend sind der Einfluss der Umweltbedingungen und der Klimawandel auf die Weltwirtschaft. Die Abholzung von Regenwald etwa im Amazonasgebiet, die großflächigen Brände in Australien und der stetige Rückgang der Eisflächen an den Polen mit dem daraus folgenden Anstieg des Meeresspiegels erfordern Anpassungen und Veränderungen, erwarten die Krentschker-Analysten und nennen als ein Beispiel: „Weinstöcke in namhaften Weinbaugebieten werden eine zusätzliche Bewässerung in Form einer Tröpfchenbewässerung brauchen“.

Auch der steigende Bedarf an Ressourcen einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, deren Wohlstand steigt, wird „ein großes Thema der Nachfrage der Zukunft“ sein. In China, das sich mit Blick auf die zunehmende Anzahl an Menschen bereits in Afrika Ressourcen gesichert hat, werden europäische Babymilch oder Lebensmittel aus biologischem Anbau immer beliebter. Auch der Konsum von Fleisch wird mehr, was zu einem überproportionalen Anstieg der Treibhaus-Emissionen führen wird.

Hinzu kommen Demografie und sozialer Wandel: Erstens werden die Menschen älter, was wesentliche Änderungen im Gesundheitswesen und im Pensionssystem nach sich zieht. Zweitens werden die rückläufigen Geburtenraten in entwickelten Volkswirtschaften die Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften (und damit auch das Thema Migration), „überall dort wo der Einsatz von Robotern nicht möglich ist“, steigen lassen.

Auch wird die Weiterentwicklung sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz, wie zum Bespiel für die Schädlingserkennung in der Landwirtschaft, Diagnosesystemen in der Medizin oder autonomes Fahren, rasant zunehmen. Unternehmen, die in zukunftsträchtigen Technologien forschen und diese entwickeln, sollten daher bei der Aktienauswahl berücksichtigt werden. Solch nachhaltig orientierte Unternehmen, erläutert Eberan, „finden sich in der Assetklasse ESG Environment Social Governance, die in vielen Depots noch massiv untergewichtet ist, obwohl sich das Volumen von ESG-Fonds- und ETFs (Exchange Traded Funds – börsegehandelte Fonds) in den letzten fünf Jahren fast verdreifacht hat!“

Kaum Alternativen zu Aktien

Das Bankhaus Krentschker, 1923 gegründet, ist heute zu 100 Prozent im Eigentum der Steiermärkischen Sparkasse. Das Bankhaus wendet im Vermögensmanagement konsequent das BalanceOne®-Konzept an – antizyklisches Investieren: Kaufen, wenn die Märkte fallen und verkaufen, wenn die Kurse steigen. Dementsprechend richten sich die Einschätzung der Krentschker-Analysten aus:

Bei Bedarf an jährlichen Ausschüttungen sind bei vielen Aktien-Standardwerten in der Eurozone attraktive Dividendenrenditen erzielbar. Im Falle einer Einzeltitelauswahl sollten jedoch vorab Sicherungsstopps festgelegt werden. Alternativ kann der Anleger auch entsprechende – zumeist weltweit veranlagte – Dividenden-Fonds kaufen.

Alternativen zu Aktieninvestments sind spärlich: Die Anleihezinsen werden durch die expansive Geldpolitik der Zentralbanken tief gehalten. 10jährige deutsche Staatsanleihen rentieren derzeit – Stand Jänner 2020 – bei circa Minus 0,21 % p.a. vor Spesen und Steuern. Renditen „sind nur bei Bereitschaft zu mehr Risiko erzielbar, etwa mit Anleihen bonitätsschwacher Emittenten, mit längeren Laufzeiten und folglich höherem Zinsänderungsrisiko oder mit Investments in Fremdwährungsanleihen mit Wechselkursrisiko“.

Gold profitiert, erwarten die Krentschker-Analysten, von den niedrigen Zinsen und möglicherweise auch von einem künftig schwächeren US-Dollar. In Erwartung eines kraftlosen Wirtschaftswachstums sind langfristige Strategien mit Blick auf (Mega-)Trends angesagt – und Aktien unverändert attraktiv.

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