Nach Marktkapitalisierung gewichtet (einschließlich der Neuemission der BAWAG), erwirtschaften etwa 80 Prozent der ATX-Unternehmen erhebliche Anteile von Umsatz und Ertrag in den CEE-Ländern. Diese ökonomische wie sektorale Diversifikation ist der Haupttreiber für eine in Summe robustere wirtschaftliche Entwicklung. „Die gute Konjunktur in der Eurozone und den USA und die Stabilisierung der Rohstoffpreise bewirkten eine Renaissance der Emerging Markets. Dieses Umfeld begünstigt Kapitalflüsse in die Länder Zentral- und Osteuropas als Region und sind der Treibstoff für den ‚Cocktail CEE‘. Gesunde Leistungsbilanzen, ausreichende Währungsreserven und geringe Verschuldungsraten tun ihr Übriges für eine überproportional bessere Entwicklung“, stellt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research, Erste Group, fest.
„Die guten Konjunkturaussichten sorgen weiterhin für Optimismus an den Börsen. Wir denken, dass sich die starke Nachfrage nach Technologieaktien auch im nächsten Jahr fortsetzen wird. Die AT&S‑Aktie sollte davon profitieren, trotz der jüngsten Kursanstiege. Daneben setzen wir wieder auf Bankentitel und andere zyklische Aktien, allerdings sollte man die Bewertungen nicht aus den Augen verlieren“, meint Christoph Schultes, Senior Analyst CEE Equity Research, Erste Group. „Für Banken spricht das generell positive wirtschaftliche Umfeld sowie eine wahrscheinliche Verschiebung der Zinskurve. CEE wächst besonders stark, daher bleibt auch die RBI attraktiv.“ Einige Aktientitel sind nach Meinung der Experten aufgrund der jüngsten Kursrückgänge noch attraktiver geworden.
Positive Faktoren wie Wirtschaftswachstum und die erfreuliche Gewinnentwicklung haben bereits durchgeschlagen, die Wiener Börse ist klarer Outperformer. „Dennoch bleiben im aktuellen positiven Umfeld Aktien weiterhin attraktiv, Wirtschafts- und Gewinnwachstum sowie niedrige Zinsen unterstützen diesen Trend. Anziehende Handelsvolumina bestätigen das verstärkte Interesse an der Wiener Börse. Die überproportional gute Entwicklung der Wirtschaft und der Börse im laufenden Jahr werden 2018 schwer zu übertreffen sein. Dennoch lässt sich aus heutiger Sicht weiteres Kurspotenzial ausmachen, wenn auch deutlich moderater“, unterstreicht Mostböck, der sich den ATX im kommenden Jahr bei 3.600 Punkten vorstellen kann.