„Die Digitale Transformation wird nie mehr so langsam von statten gehen, wie heute.” Wer diesen Satz in einem Interview in den Medien gehört, gesehen oder gelesen hat und wer diesen Satz im Rahmen eines Vortrages schon einmal vernommen hat, ist nicht allein. Tausendfach wurde die Ansage, dass alles noch viel rasanter, unbegreiflicher und unüberschaubarer wird, auf uns losgelassen. „Ja, eh” haben sich dann viele gedacht. Die Technologien verändern sich schon schnell. Vor allem, wenn man sich überlegt, in welcher Welt die heutigen Großeltern aufgewachsen sind und wie der Alltag von Kindern heute aussieht. Radiogerät und Fernsehapparat waren bei jenen, die rund um 1945 geboren wurden, eine Sensation, als sie ihren Weg in die Haushalte fanden – heute ist der Alltag ohne eine Vielzahl an Devices, die wir vor 50 Jahren für unrealistisch erachtet hätten, gar nicht mehr denkbar. Aber so ist das halt: Technologien ändern sich …
Und deshalb hat man bis vor ein paar Monaten zustimmend genickt, wenn wieder einmal jemand den Satz mit der „Digitalen Transformation, die nie mehr so langsam von statten gehen wird, wie heute” vom Stapel ließ. Aber man hat sich dann auch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ja, die Digitale Transformation schreitet voran, dachte man sich da, aber wir werden schon Schritt halten. Im Spätherbst 2022 war dann plötzlich alles anders. Da wurden die Rufe der Apologeten plötzlich Realität. ChatGPT, Midjourney, Dall‑E und all die anderen KI-Anbieter und ‑Anwendungen machten die Runde und uns allen mit einem Mal klar, dass es sich nicht mehr nur um einen netten, zum Denken anregenden Aphorismus handelt, sondern um etwas eben Stattfindendes.
Und allen, die jetzt glauben, dass das, was uns da eben mit KI-Anwendungen für Texte, Bilder, Filme, Musik und Codes um die Ohren fliegt, die neue Reisegeschwindigkeit ist, denen sei ins Stammbuch geschrieben: Es wird noch schneller, viel schneller. Stellen Sie sich schon einmal darauf ein.
