Der Bankenverband zeichnete 2025 sechs junge Wissenschaftler:innen mit dem renommierten Bankenverbandspreis aus. Zwei Habilitationsschriften überzeugten durch ihre besondere wissenschaftliche Tiefe und Praxisrelevanz.
Tradition seit 1978: Förderung juristischer Spitzenleistungen
Zum 47. Mal hat der österreichische Bankenverband den mit 25.000 Euro dotierten Bankenverbandspreis vergeben. Seit 1978 werden mit dieser Auszeichnung Nachwuchswissenschaftler:innen geehrt, die herausragende Arbeiten in den Bereichen Wirtschafts‑, Banken- oder Finanzrecht vorlegen. Insgesamt wurden bisher 371 Personen prämiert, mehr als 610.000 Euro Preisgeld wurden ausgeschüttet. „Mit dem Bankenverbandspreis fördern wir seit bald fünf Jahrzehnten junge Talente, die einen wertvollen Beitrag in der Weiterentwicklung der Rechtswissenschaften leisten“, so Dr. Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.
Ausgezeichnete Habilitationen zu Erbrecht und Zahlungsverkehr
2025 gingen die Hauptpreise an Priv.-Doz. Dr. Andreas Baumgartner und Prof. Dr. Bernhard Burtscher. Baumgartners Habilitationsschrift „Unternehmensvererbung – zu Kollision und Konvergenz von Erbrecht und Unternehmensrecht“ befasst sich mit haftungsrechtlichen Fragen bei der Vererbung von Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteilen. Jury-Vorsitzender Univ.-Prof. Dr. Martin Winner betont: „Die umfangreiche Arbeit ist äußerst sorgfältig gearbeitet und bereichert die Diskussion durch zahlreiche neue Argumente; sie ist – um ein Wort aus einem der Habilitationsgutachten aufzugreifen – ‚meinungsstark‘.“
Prof. Dr. Burtscher wurde für seine Schrift „Zivilrecht und Zahlungsverkehr“ ausgezeichnet. Sie analysiert die Verbindung zwischen europarechtlichen Vorgaben und nationalem Zivilrecht im Zahlungsverkehr. Winner dazu: „Die Habilitationsschrift ist damit hochbedeutend – eine echte Grundlagenarbeit mit zahlreichen praktischen Detailergebnissen.“
Weitere prämierte Arbeiten und lobende Anerkennung
Neben den beiden Habilitationen wurden auch folgende Dissertationen und Studien ausgezeichnet:
– Dr. Volker Engelmann: Die Grunderwerb- und Immobilienertragsteuer aus Sicht des Parteienvertreters
– Dr. Petra Felzmann, BSc (WU): Innenhaftung der GmbH-Gesellschafter
– Dr. Dominik Schindl: Die Vorfrage im Schiedsverfahren
– Dr. Viviane Velisek, LL.M. (WU): Die Bankverbindung in der Verlassenschaft
– Dr. Sonja Walcher: Freihändige Veräußerungen des Insolvenzverwalters
„Jede Einzelne hat mit der Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Rechtswissenschaften geleistet“, betont Dr. Resch. Gerade angesichts wachsender regulatorischer Anforderungen sei fundierte juristische Forschung für den Bankensektor unverzichtbar.

















