Das Bankhaus Spängler sieht robuste Aktienmärkte trotz geopolitischer Unsicherheiten und verhaltener Konjunkturaussichten. Europa nähert sich dem Inflationsziel, Österreich bleibt aber deutlich darüber.
Moderate Wirtschaftsentwicklung und unterschiedliche Dynamik in Europa
„Es herrscht mal wieder viel Unruhe auf den Kapitalmärkten – Stichworte Trump und Geopolitik. Trotz der verhaltenen Konjunkturaussichten zeigen sich die Aktienmärkte jedoch weiterhin robust”, erklärt Nils Kottke, Vorstand des Bankhaus Spängler, im Kapitalmarktausblick für das vierte Quartal 2025. Während die USA mit einem Wachstum von 1,8 Prozent als stabil gelten, fällt die Prognose für die Eurozone mit 1,3 Prozent deutlich schwächer aus. Innerhalb Europas zeigen sich große Unterschiede: „Für Spanien wird in diesem Jahr ein erfreuliches Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent erwartet. Dies ist auf den boomenden Tourismus, einen dynamischen Arbeitsmarkt und massive Investitionen in erneuerbare Energien zurückzuführen”, so Markus Dürnberger, Bereichsleiter Asset Management. Deutschland und Österreich bleiben mit 0,3 bzw. 0,1 Prozent Wachstum die Schlusslichter.
Inflation, Zinsen und Märkte: Zwischen Stabilität und Risiko
Die Inflation in der Eurozone liegt mit 2,2 Prozent nahe dem EZB-Ziel, während Österreich mit 4,0 Prozent deutlich darüber liegt. „In Österreich ist die Inflationswelt alles andere als in Ordnung“, betont Kottke und verweist auf auslaufende Energiepreisbremsen und steigende Löhne. Die EZB pausiert ihren Zinssenkungszyklus, während die US-Notenbank Fed ihre Zinsen weiter senkt. Auf den Anleihemärkten steht Frankreich im Fokus: Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen liegt mit 3,53 Prozent so hoch wie seit zwölf Jahren nicht. Trotz dieser Unsicherheiten entwickelten sich die Aktienmärkte positiv – allerdings belasteten Währungsverluste die Erträge. „In unseren gemischten Mandaten im Asset Management hat Gold auch in diesem Jahr einen substanziellen Wertbeitrag geliefert“, so Kottke. Für die kommenden Monate rechnet das Bankhaus Spängler mit moderatem Wachstum und einer stabilen Inflation, warnt jedoch vor geopolitischen Risiken und steigenden Staatsschulden.

















