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Braucht es eigentlich Versicherungs-Apps?

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Elisa Krisper
Das Versicherungsgeschäft in Österreich boomt. So auch das Angebot an Apps, die sich als "Versicherungsmanager" oder ähnliches betiteln. Sollten Versicherungen jetzt voll auf Apps setzen oder ist der Markt groß genug für mehrere Anbieter?

Seit einigen Jahren sprießen Apps aus den Unternehmens-Böden, kaum vorstellbar, dass es sie nicht mehr gibt. So auch sogenannte „Versicherungs-Apps” bzw. „InsurTechs”, die unter anderem damit werben, kostenlos zu sein und eine Übersicht zu allen persönlichen Versicherungsabschlüssen zu bieten. Außerdem sollen jene Apps Tipps zum optimalen Versicherungsschutz mittels Tarifvergleich, Beratungen, Hilfe im Schadensfall oder auch Infos rund um die Pension und einen allgemeinen Versicherungsbedarf-Check bieten. Kurzum: Alles, was ein angestellter Versicherungsberater oder ‑beraterin für einen bei einem herkömmlichen Versicherungsanbieter tut – nur, dass sich alles auf dem eigenen Smartphone abspielt. Klingt doch nach einem Produkt mit Mehrwert, oder? 

Dieser Auffassung dürfte auch die Mobile-Bank N26 gewesen sein, denn seit 2017 bestand sowohl im deutschen als auch österreichischen Markt (seit 2020) eine Kooperation mit einem bekannten Versicherungs-App-Anbieter. In Deutschland gibt es diese Kooperation nun seit 2020 nicht mehr, da die Mobile-Bank N26 selbst das eigene Versicherungsgeschäft ausbauen wollte und somit kein Bedarf mehr bestand. In Österreich nutzen gerade einmal 10.000 KundInnen (Stand April 2021) die besagte Versicherungs-App als N26-KundIn. Da ist noch Luft nach oben. Fraglich ist aber, ob EndkundInnen ernsthaftes Interesse daran haben, eine Versicherung von der Couch aus unter der Beratung eines Chat-Bots abzuschließen – App-Hype hin oder her. Im Vergleich zu anderen, beliebteren Apps, wie Social Media, Spiele, Musik-Streaming oder auch Wetter, sind Versicherungs-Apps eher starr. Da passiert wenig, um KundInnen zu fesseln und Anreiz zu bieten, sich mit jener App weiter zu beschäftigen, oder denken Sie täglich daran, ihre Versicherungspolizzen durchzuschauen?

Und ganz ehrlich, wenn Sie einen Unfall haben, werden Sie dann zuerst Ihr Handy zücken und einer App Ihre aktuelle Lage schildern oder doch lieber persönlich bei Ihrer Versicherung anrufen? Es bleibt in jedem Fall spannend, wie sich dieser Markt in den weiteren Jahren entwickelt und ob EndkundInnen in Zukunft sogar Versicherungsangelegenheiten nur noch über ihr Smartphone erledigen wollen – oder eben nicht.

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