Die österreichischen Versicherungsunternehmen verbuchten im vierten Quartal 2021 – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – eine Erhöhung des Prämienvolumens um +5,62 Prozent auf 4,55 Milliarden Euro Im Gesamtjahr 2021 betrug das Prämienvolumen 19,76 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 68 Millionen Euro oder von +3,56 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dies geht aus dem am 7. März von der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) veröffentlichten Bericht über das vierten Quartal 2021 der österreichischen Versicherungswirtschaft hervor.
Prämienvolumen steigerte sich um 68 Millionen Euro
Das Prämienvolumen setzte sich im 4. Quartal 2021 aus Einnahmen von 2,51 Milliarden Euro in der Schaden- und Unfallversicherung (+7,21 Prozent, verglichen mit dem viertel Quartal 2020), 1,39 Milliarden Euro in der Lebensversicherung (+1,85 Prozent) sowie 653 Millionen Euro in der Krankenversicherung (+8,00 Prozent) zusammen. Im Gesamtjahr 2021 stieg das Prämienvolumen in der Lebensversicherung um +0,56 Prozent auf 5,39 Milliarden Euro. In den Sparten Schaden- und Unfallversicherung sowie Krankenversicherung konnte ein Plus von +4,57 Prozent auf 11,83 Milliarden Euro bzw. von +4,43 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro erwirtschaftet werden.
Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich 2021, verglichen mit dem Vorjahr, um +38,24 Prozent oder +211,9 Millionen Euro auf 766,0 Millionen Euro, das Finanzergebnis legte um +74,08 Prozent oder 1.311,2 Millionen Euro auf 3,1 Milliarden Euro zu. Dies ergab einen Verbesserung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um +161,2 Prozent oder 1.198,7 Millionen Euro auf 1.942,4 Millionen Euro.
Die Summe aller Assets zu Marktwerten (exklusive Kapitalanlagen der fondsgebundenen und indexgebundenen Lebensversicherung) lag Ende 2021 bei 116,68 Milliarden Euro, um + 2,0 Prozent oder + 2,28 Milliarden Euro über dem Wert zum Jahresende 2020.
Nach wie vor gute Solvabilität
Die stillen Nettoreserven (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) betrugen zum Jahresende 2021 24,14 Milliarden Euro, verglichen mit Ende 2020 ein Rückgang um 750 Millionen Euro (-3,01 Prozent).
Im Hinblick auf die Solvabilitätsanforderungen gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz 2016 zeigt sich, dass mehr als zwei Drittel (69,7 Prozent) aller Versicherungsunternehmen einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 200 Prozent vorweisen konnte; das heißt, mehr als doppelt so hohe Eigenmittel als notwendig besaßen.
Die „Solvency Capital Requirement – SCR“ misst, ob das Versicherungsunternehmen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate, unvorhergesehene Verluste auffangen und seinen Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern nachkommen kann. Der MCR-Solvabilitätsgrad lag bei rund der Hälfte der Versicherungsunternehmen sogar im Bereich von 568 Prozent bis 927 Prozent. Die Mindestkapitalanforderung (Minimum Capital Requirement, MCR) gibt das Mindestausmaß der Eigenmittel an, die das Versicherungsunternehmen jedenfalls und zu jeder Zeit halten muss.
Den gesamten Quartalsbericht finden Sie auf der FMA-Website unter: https://www.fma.gv.at/versicherungen/offenlegung/quartalsberichte/