„Für viele Frauen gibt es akuten Handlungsbedarf was die Pensionsvorsorge betrifft. Je früher man sich mit dem Thema auseinandersetzt, umso eher kann gegengesteuert werden“, so Astrid Valek, die das Bewusstsein für diese so wichtige Thematik erhöhen möchte. Die rechtzeitige Einsicht in das ASVG–Pensionskonto sei für alle Versicherten zu empfehlen, doch gerade bei Frauen ein „Pflichttermin“. Doch das allein sei noch nicht ausreichend. In einem zweiten Schritt sollte man gemeinsam mit einem Berater seines Vertrauens eine Modellrechnung erstellen, den individuellen Bedarf ermitteln und entsprechende Maßnahmen setzen. Ihrer Meinung nach tun sich weibliche Berater mit dem Thema leichter, da sie die Probleme wie Karenzzeiten und Teilzeit oft aus eigener Erfahrung kennen und vielleicht mit mehr Einfühlungsvermögen auf die spezifische Lebenssituation von Frauen eingehen.
Von jüngeren Menschen werde das Thema oft einfach weggeschoben, da es in weiter Ferne liegt und andere Dinge wie erste Wohnung, Kinder etc. im Vordergrund stehen. „Die zu erwartende Einkommenslücke im Ruhestand wird oftmals unterschätzt. Dabei sprechen die Fakten eine eindeutige Sprache: Die durchschnittliche Pension von Frauen liegt bei 951,- Euro, doch bei weniger als 1.185, – Euro Monatseinkommen im Einzelhaushalt spricht die Sozialpolitik schon von einer Armutsgefährdung“, unterstreicht Valek. Gleichberechtigung sollte auf allen Ebenen herrschen. Das gelte für gleiches Einkommen für gleiche Leistung genauso wie für das Angleichen des gesetzlichen Pensionsantrittsalter der Frauen an jenes der Männer.
Als tauglichstes Mittel finanzieller Disposition zur Vermeidung oder zumindest der Minderung von Einkommenslücken im Ruhestand sieht Valek die klassische Lebensversicherung. „Kein anderes Instrument kann die Abdeckung der Langlebigkeit gewährleisten, die LV ist in diesem entscheidenden Aspekt allen anderen Sparmodellen naturgemäß überlegen.“ Dabei sei zu beachten, dass Frauen im Durchschnitt um 7 Jahre länger in Pension sind als Männer. Jedenfalls sollte diese notwendige Gegensteuerung so früh wie möglich erfolgen. „Wer schon am Beginn seines Berufslebens an den Aufbau einer individuellen Vorsorge für das Alter denkt, der kann spätere, böse Überraschungen vermeiden.“ Das wäre gelebte Emanzipation auch in der Fundierung der materiellen Unabhängigkeit. Auch an der Betrieblichen Altersvorsorge sollten Frauen vitales Interesse haben. Hier sei der Gesetzgeber gefordert die steuerlichen Rahmenbedingungen deutlich zu verbessern.
Milan Frühbauer