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OeNB- und WKO-Konferenz zum Euro 2.0: Philipp Gady (WKO), Conny Kreuter (Moderation), Stefan Sandberger (RLB OÖ), Petia Niederländer (OeNB), Sigrid Part (BMF), Alessandro Giovannini (EZB), Sinan Ibili (WKO) und Alexander Kern (WKO, v.l.).
© OeNB / Simon Hagn

OeNB- und WKO-Konferenz zum Euro 2.0: Philipp Gady (WKO), Conny Kreuter (Moderation), Stefan Sandberger (RLB OÖ), Petia Niederländer (OeNB), Sigrid Part (BMF), Alessandro Giovannini (EZB), Sinan Ibili (WKO) und Alexander Kern (WKO, v.l.).

Echter Mehrwert: Der Euro wird digital

Die Oesterreichische Nationalbank und die Wirtschaftskammer Österreich diskutieren über die mögliche Einführung eines digitalen Euro: Euro 2.0.
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Im digitalen Zeitalter könnte bald ein digitaler Euro das Bargeld ergänzen. Die Debatten um eine digitale Version der europäischen Gemeinschaftswährung befeuern seit einiger Zeit Finanzzirkel und ‑foren. Unter dem Motto „Euro 2.0 – der Euro wird (auch) digital“ hatten nun die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zu einer Konferenz geladen, um mit Vertreter:innen aus dem Finanzsektor sowie aus Handel und Wirtschaft über eine mögliche Einführung eines digitalen Euro als Ergänzung zum Bargeld zu diskutieren.
„Für die Zentralbanken des Eurosystems ist der offene Austausch mit allen Interessengruppen von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass der digitale Euro höchsten Ansprüchen gerecht wird“, so OeNB-Gouverneur Robert Holzmann. Er streicht vor allem heraus, was ein digitaler Euro als Ergänzung zum Bargeld bedeuten würde: „Mit dem digitalen Euro könnte eine neue Ära der Währungsunion eingeleitet werden. Erstmals würden Privatpersonen einen Zugang zu digitalem Zentralbankgeld erhalten, also zu öffentlichem Geld, mit dem sie im gesamten Euroraum digital bezahlen könnten.” Der OeNB-Gouverneur weiter: „Der digitale Euro wird die sicherste Ergänzung zu Bargeld sein. Er wird auch das erste europäische Zahlungsmittel, mit dem im gesamten Euroraum digital gezahlt werden kann. Er sichert die unabhängige Geldpolitik, die Autonomie Europas und die Resilienz im Zahlungsverkehr.“

Digitale europäische Zahlungsplattform

Petia Niederländer, Direktorin der OeNB-Hauptabteilung für Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung, ergänzt: „Im Vergleich zu privaten mobilen Zahlungslösungen, die oftmals nur regional akzeptiert werden, wird der digitale Euro im ganzen Euroraum ein gesetzliches Zahlungsmittel sein. Er wird auf dem bestehenden Finanzsystem aufbauen und über eine europäische Zahlungsplattform abgewickelt werden.“ Adviser Alessandro Giovannini von der Europäischen Zentralbank (EZB) meint: „Auf unserem Weg ins digitale Zeitalter würde ein digitaler Euro das Bargeld ergänzen – als einfache, private und kostenfreie digitale Zahlungsmöglichkeit“. Seit über 20 Jahren können die Menschen überall im Euroraum mit Euro-Bargeld bezahlen. Ein digitaler Euro würde sicherstellen, dass wir künftig auch digital überall mit einem von der Europäischen Zentralbank herausgegebenen Geld bezahlen können und somit eine Lücke im Zahlungsverkehr schließen. Denn bislang dominieren hier private, außereuropäische Zahlungsanbieter.“

Für WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady ist „der Euro ein Erfolgsprojekt, das die EU für die Bürgerinnen und Bürger greifbar und verständlich macht”. Die Wirtschaft einer digitalen Innovation zum Euro aufgeschlossen gegenüber. Klar sei aber auch: „Der digitale Euro sollte nicht einfach ein Konkurrenzprodukt zu privaten Zahlungslösungen sein, sondern muss der Wirtschaft und der Bevölkerung, aber auch den Banken und sonstigen Zahlungsdienstleistern einen echten Mehrwert bringen.“

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