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Ein bisschen mehr Ruhe in Sachen Bitcoin, bitte!

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Gernot Kammerer
Am 12. Jänner 2009 schickte Satoshi Nakamoto erstmals 10 Bitcoin an eine andere Person. Seitdem ist viel passiert. Die Medien beschäftigen sich dennoch fast geschlossen ausschließlich mit der Kursentwicklung und Oberflächlichkeiten.

Bei der Flut an Artikel haben Sie es bestimmt bemerkt, der Kurs von Bitcoin und anderen Kryptowährungen fällt wieder einmal. Für Online-Medien heißt das steigende Klickzahlen. Seit Tagen vergeht kaum eine Stunde, in der nicht mindestens ein Beitrag rund um die Kurskorrektur und die fallenden Preise erscheint. Mit welcher Hingabe, welchem Enthusiasmus und welcher Oberflächlichkeit das passiert, ist unvergleichlich in der Wirtschaftsberichterstattung.

Der Bitcoin ist hochriskant und ultraspekulativ, der Preis also auch megavolatil. Die Beiträge darüber hyperunsinnig. Es scheint so, als ob Kryptowährungen nicht einfach fallen oder steigen können, es ist immer die Rede von einem Blutbad oder einer Reise zum Mond. Die Artikel kratzen dabei maximal an der Oberfläche, die vermeintlichen Vorgänge hinter der Kursentwicklung werden gänzlich ausgeblendet und die Technologie dahinter ignoriert. Was zählt, sind die Klicks.

Ja, der Kurs ist in den vergangenen drei Monate um über 35 Prozent nach unten geklettert. Das mag brutal klingen, aber im Endeffekt steht der Preis heute mehr oder weniger genau da, wo er vor einem Jahr war. Und im Vergleich zum Jänner 2020 liegt aktuell der Kurs um ein Vielfaches höher. Eine Katastrophe sieht anders aus.

Das soll kein Plädoyer für oder gegen Bitcoin und andere Kryptowährungen sein. Damit wir alle uns aber eine fundierte Meinung darüber bilden können, braucht es eine ausgewogene Berichterstattung, die sich mit mehr als nur dem Preis beschäftigt.

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