Bei kommerziellen Unternehmen waren in Österreich ebenfalls höhere Einlagenbestände zu beobachten, deren Anstieg fiel im November 2018 mit 5,2 % aber weniger dynamisch aus als im Vorjahr. Eine noch dynamischere Entwicklung wiesen im Euroraum-Vergleich lediglich Litauen (10,9 %), Zypern (8,8 %) und Estland (7,9 %) auf. Das Einlagenwachstum in Deutschland und auch im gesamten Euroraum-Durchschnitt war im November 2018 mit 3,2 % deutlich geringer.
Die gesamten Einlagen inländischer Nichtbanken lagen im November 2018 bei 371 Milliarden Euro und stammten zu 68 Prozent beziehungsweise 254 Milliarden Euro von inländischen privaten Haushalten und zu weiteren 18 Prozent beziehungsweise 66,4 Milliarden Euro aus dem Unternehmenssektor.
Die restlichen Einlagen verteilten sich in Österreich auf sonstige Finanzintermediäre (7 Prozent), den Staatssektor (6 Prozent) und zu einem sehr geringen Teil auf Versicherungen und Pensionskassen (1 Prozent). Die Einlagenstruktur in Österreich unterscheidet sich damit geringfügig von jener im gesamten Euroraum, in dem private Haushalte mit 57 Prozent einen um 11 Prozentpunkte geringeren und sonstige Finanzintermediäre mit 15 Prozent einen um 8 Prozentpunkte höheren Anteil am gesamten Einlagenvolumen von Nichtbanken aufweisen.
Das im November 2018 verzeichnete Jahreswachstum der Einlagen von Nichtbanken in Höhe von 7 % entsprach einer Ausweitung um 24,1 Milliarden Euro. Das Wachstum war – absolut betrachtet – bei privaten Haushalten mit einem Anstieg von 15,4 Milliarden Euro auf 254,4 Milliarden Euro am stärksten ausgeprägt, jedoch lag die entsprechende Jahreswachstumsrate mit 6,4 % unter der gesamten Einlagenentwicklung von 7,0%. Dies war dadurch bedingt, dass sich insbesondere Einlagen von sonstigen Finanzintermediären, Versicherungen und Pensionskassen dynamischer entwickelten.
Bei Privaten dominieren „täglich fällige“ Einlagen
Das Einlagenwachstum privater Haushalte im Euroraum war im November 2018 weiterhin ausschließlich durch täglich fällige Einlagen getrieben. Anhand der vorliegenden Daten lässt sich erkennen, dass solche Einlagen privater Haushalte im Euroraum in jedem Mitgliedsland mit einer Jahreswachstumsrate von über 5 % gestiegen sind. Österreich wies in dieser Kategorie hinter Zypern (27,5 %) den zweithöchsten Wert aller Euroraum-Länder auf. Insgesamt war im Euroraum eine jährliche Ausweitung täglich fälliger Einlagen um 8,8 % zu beobachten.
Bei Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit oder Kündigungsfrist kam es hingegen im Euroraum mit –0,7 % zu einer geringfügig rückläufigen Entwicklung. In Summe schichteten private Haushalte im Euroraum weiterhin von längerfristigen zu täglich fälligen Einlagen um.