Dr. Franz Gasselsberger MBA, Generaldirektor der Oberbank, bilanziert den Rekordmarathon so: „Nach einem starken ersten Halbjahr ist das Konjunkturklima ab der Jahresmitte deutlich schwieriger geworden. Internationale Handelskonflikte, der Brexit, die Verschuldung Italiens und Probleme in der deutschen Automobilindustrie haben dazu geführt, dass eine Abkühlung der Weltwirtschaft eingesetzt hat. Insgesamt haben wir jedoch 2018 das bislang erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte der Oberbank erreicht.“
Signifikante Zuwächse bei Kundenkrediten und Kundeneinlagen generierten im Berichtsjahr einen neuen Höchststand der Bilanzsumme, die sich von 20,8 Milliarden Euro um 6,6 % auf 22,2 Milliarden Euro ausweitete. Auch auf der Ertragsseite entwickelte sich die Oberbank auf Rekordniveau: Das Betriebsergebnis stieg von 267,3 Millionen Euro um 10,8 % auf 296,1 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss vor Steuern konnte gegenüber dem Vergleichsjahr von 238,9 Millionen Euro um 13,2 % auf 270,5 Millionen Euro verbessert werden. Der Jahresüberschuss nach Steuern erhöhte sich von 200,5 Millionen Euro um 12,5 % auf 225,6 Millionen Euro.
An diesem soliden Ergebniswachstum, zu dem alle Bereiche der Oberbank beigetragen haben, sollen auch die Aktionäre partizipieren: Vorstand und Aufsichtsrat werden in der kommenden Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende von 90 Cent auf 1,10 Euro pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 20 %.
Gasselsberger benennt drei Erfolgsfaktoren: Zinserträge, Primäreinlagen und Dienstleistungsgeschäft. Ein wesentlicher Treiber für dieses Ertragswachstum war das überdurchschnittlich starke Kreditwachstum in Kombination mit einem günstigen Kreditrisiko. So stieg das Zinsergebnis trotz der EZB-Nullzinspolitik bei der Oberbank von 315,3 Millionen Euro um 9,5 % auf 345,3 Millionen Euro aufgrund des substanziell höheren Kreditvolumens. Gleichzeitig ging die NPL-Quote, also der Anteil notleidender Kredite (NPL – non-performing-loans) am Gesamtkreditvolumen, im Jahresabstand von 2,59 auf 2,43 Prozent zurück.
In den vergangenen zehn Jahren wuchs das Kreditvolumen der Bank um durchschnittlich 5,5 % pro Jahr und erreichte im Berichtsjahr mit 15,9 Milliarden Euro eine historische Höchstmarke. Dabei verbesserten sich die Kommerzkredite von 11,7 Milliarden Euro im Jahr 2017 um 7,9 % auf 12,6 Milliarden Euro im Jahr 2018. Aber auch bei den Privatkrediten war ein neuerlicher Zuwachs von 3,0 Milliarden Euro um 6,6 % auf 3,3 Milliarden Euro zu registrieren, wobei vor allem Wohnbaukredite besonders hervorstechen. Insgesamt wurden in der Berichtsperiode 4,4 Milliarden Euro an Neukrediten vergeben, etwa 41 Prozent davon im Volumensbereich unter 3 Millionen Euro.
Aber nicht nur das Kreditwachstum, sondern auch die Primäreinlagen und das Dienstleistungsgeschäft waren für die erfolgreiche Entwicklung der Oberbank verantwortlich. So stiegen die Primärmittel inklusive Nachrangkapital von 13,4 Milliarden Euro um 6,3 % auf 14,2 Milliarden Euro. Bei den Dienstleistungserträgen wurde ein Zuwachs von 140,6 Millionen Euro um 13,2 % auf 159,2 Millionen Euro und damit ein neuer Rekordstand erzielt.
Auch wenn die Aufwendungen der Oberbank durch die Filialexpansion (* – siehe untenstehend) im Berichtsjahr gestiegen sind, wird dennoch eine konsequente Kostenpolitik verfolgt. So stieg der Verwaltungsaufwand von 266,2 Millionen Euro um 6,5 % auf 283,6 Millionen Euro an. Die Cost-Income-Ratio der Oberbank ist von 49,90 auf 48,92 Prozent weiter gesunken. „Dieser Wert ist beachtlich, wenn man ihn mit dem österreichischen Banken-Gesamtmarkt vergleicht, der laut Oesterreichischer Nationalbank zuletzt eine Cost-Income-Ratio von 68 Prozent verzeichnete”, hält Gasselsberger dazu fest.
Aufgrund der Ergebnisentwicklung war die Oberbank in der Lage, hohe Beträge der Kapitalausstattung zuzuführen und damit die gesunde Kapitalbasis aus eigener Kraft weiter zu stärken. Die Kernkapitalquote verbesserte sich somit von 16,50 Prozent um 0,96 Prozentpunkte auf 17,46 Prozent und die Gesamtkapitalquote von 19,64 Prozent um 0,55 Prozentpunkte auf 20,19 Prozent.
*Filialexpansion der Oberbank 2018/2019:
11 Filialgründungen, 170Filialen zum Jahresende 2018
2018 wurden je eine Filiale in Prag (gesamt 22 in CZ) und Budapest (gesamt 13 in HU) und zwei Filialen in Wien (Meidling, Wolkersdorf, gesamt 29) gegründet.
· In Deutschland wurden sieben Filialen gegründet: Hanau (Hessen), Chemnitz, Halle, Leipzig (Sachsen), Aalen, Esslingen, Reutlingen (Baden-Württemberg) (gesamt 34).
2019: neun Filialgründungen in Deutschland, 179 Filialen zum Jahresende
· In Dresden, Mannheim, Heilbronn, Schwäbisch-Hall, Böblingen, Freiburg, Karlsruhe, Ravensburg und Mainz plant die Oberbank 2019 Filialeröffnungen.
· Damit kommt die Oberbank 2019 voraussichtlich auf insgesamt 179Filialen, davon 43 in Deutschland, und nähert sich dem mittelfristigen Ziel von 50 Deutschland-Filialen. Aufgrund des starken Wachstums der vergangenen Jahre erreicht die Oberbank das ursprüngliche Ziel von 180 Filialen bis zum Jahr 2020 wahrscheinlich bereits ein Jahr früher. Dann soll die Filialexpansion mit etwas geringerem Tempo weitergehen.