So wie Cyber-Attacken auf dem Vormarsch sind und sich laufend weiterentwickeln, so ist auch der Bereich der Cyber-Versicherung mittlerweile ein Feld, das im Portfolio der Versicherungsanbieter am stärksten wächst und in dem sich Spezialisten tummeln. „Versicherungen gegen Cyber-Risiken sind das Produkt der Versicherungswirtschaft im 21. Jahrhundert“, so Kaltschmid, „das Aufgabengebiet ist umfangreich und tricky, spezielles Know-how damit gefragt.“
Die Kollegenschaft im Maklerumfeld bereitet sich schon seit Jahren intensiv auf das Thema vor. „Es gibt in Österreich mittlerweile ausgewiesene Cyber-Versicherungs-Spezialisten – komplexe Fälle werden weitergereicht an diese Kollegen. Und das macht auch Sinn“, betont Helmut Mojescick, Obmann der Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler.
Trefferquote steigt
Die möglichen Opfer – Unternehmen wie auch Privatpersonen – sind zum Erstaunen der Experten teilweise noch immer sehr unvorbereitet. Zwar waren laut einer Studie von KPMG 60 Prozent der befragten Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten Opfer eines Cyberangriffs. Aber nur 31 Prozent haben eine Cyberversicherung abgeschlossen.
„Irgendwann wird es jeden treffen“, ist Joe Kaltschmid überzeugt. Es gilt also für die Thematik zu sensibilisieren, Sicherheitsstandards zu prüfen, Risiken zu bewerten und aus den Angeboten der verschiedenen Versicherungsanbieter das individuell passende Paket zu schnüren. Versicherungsprämie versus Lösegeld. Die Prämien für die Versicherung von Cyberrisiken variieren stark, je nach Risiko und Größe des Unternehmens und vereinbarten Leistungen. „Das geht von wenigen 100 Euro pro Jahr für ein Einzelunternehmen bis zu sechsstelligen Eurobeträgen für große Unternehmen“, informiert Kaltschmid. Und auch wenn Einzelne oft glauben: „Ich habe eh nichts zu schützen“, so spiegeln die Schadensummen die Realität wider.
„Schätzungen zeigen, dass durch Cyberkriminalität Schäden in der Höhe von insgesamt rund 22,3 Milliarden Euro jährlich in Österreich verursacht werden“, bricht Kaltschmid die Zahlen aus Deutschland auf Österreich herunter. Tendenz weiter steigend.