Charttechniker, die das Börsegeschehen im Rückblick der Jahrzehnte analysieren, wollen festgestellt haben, dass die Börsen jener Länder, die bei globalen Sportereignissen wider Erwarten nicht erfolgreich waren, nach stattgehabter Entscheidung deutlich schwächeln. Bei den Siegern hingegen gäbe es hingegen in der Folge einen Bullen–Markt. Auch wenn niemand garantieren kann, dass dieser länger anhält: Wer daran glaubt kann, der kann ja am Freitag dem 13., noch schnell an der Zagreber Börse oder an der Bourse de Paris einsteigen.
Der Dax hat in den vergangenen Tagen schon deutlich nachgegeben. Nach dem Sporttheorem der erwähnten Chartisten liegt das aber nicht an der protektionistischen Handelspolitik von Ronald Trump, sondern eher an Jogi Löw. Er hat – jeglichem Exportboom zum Trotz – den Deutschen die Zuversicht genommen. An ähnlichen Kursrückgängen im ATX ist zwar – mangels Gelegenheit – nicht Franco Foda schuld, es dürfte sich aber um den traditionellen Einflusseffekt aller deutschen Entwicklungen auf das gleichsprachige Österreich handeln. Da konnte der Sieg über die Deutschen in Klagenfurt leider keine nachhaltige Trendwende im Anlegerverhalten einleiten. Cordoba ist eben nicht immer und überall… .
Natürlich könnte die österreichische Ratspräsidentschaft den ATX stärken. Aber ein Kickl ist noch kein begnadeter „Kika“ und generell werden hierzulande in der Veranlagungspolitik die Aktien bekanntlich krass untergewichtet.
Noch fehlt eine schlüssige Analyse der Wechselwirkung zwischen dem alpinen Ski–Weltcup und den heimischen Aktienkursen. Aber wenn statt Marcel Koller erfreulicherweise Marcel Hirscher weitermacht, dann sollte es spätestens ab dem Kitzbühel–Wochenende im Jänner 2019 mit den Kursen wieder aufwärts gehen.
Übrigens: Bis dahin sind die „midterm elections“ in den USA, die im November stattfinden, schon gelaufen. Vielleicht ist dann der Einfluss der US–Politik auf das europäische Börsegeschehen wieder geringer und das ÖSV–Team macht bei der Ski–WM im Schwedischen Äre die Musik.