Vorweg: Vielen Dank an jene, die sich an unserer Umfrage zu diesem Themenbereich im ForumF beteiligt haben. Rund 80 Prozent davon sind in Sachen Eigenvorsorge für die Schaffung steuerlicher Anreize auf betrieblicher und privater Ebene. 70 Prozent plädieren für eine Wiedereinführung einer Behaltefrist für Aktiensparer, ab der Wertzuwächse steuerfrei lukriert werden können. Ebenso viele erwarten von der neuen Bundesregierung zusätzliche Impulse zur Verbesserung des Finanzwissens und immerhin rund 60 Prozent wünschen sich wieder die Einsetzung eines Kapitalmarkt–Beauftragten für Österreich. Immerhin vier von zehn der Antwortenden erwarten von der nächsten Regierung, dass sie versucht eine politische Gegenposition zur gegenwärtigen Nullzinspolitik der EZB zu formieren.
Noch ist der Regierungsbildungsauftrag seitens des Bundespräsidenten an Sebastian Kurz nicht erteilt. Zwar wünscht sich die amtierende Kanzlerin zu Weihnachten wieder in das Privatleben zurückkehren zu können, aber es könnte sich länger hinziehen… . Die Verhandlungen werden jedenfalls sehr schwierig und zeitraubend. Vor allem in der künftigen Steuerpolitik könnte es sich heftig spießen, denn die Grünen sind zwar als vehemente Verfechter einer gravierenden CO 2–Besteuerung bekannt, als Promotoren einer kapitalgestützten Vorsorge für Alter und Pflegebedürftigkeit sind sie jedenfalls noch nicht aufgefallen. (Der strahlende Wahlsieger Sebastian Kurz übrigens auch noch nicht wirklich…).
Für den heimischen Kapitalmarkt, den Ausbau der 2. und 3. Säule der Eigenvorsorge sowie für eine Offensive im Finanzwissen sind das vorerst keine stimulierenden Voraussetzungen. Das darf aber jene, die von der Richtigkeit dieser Anliegen überzeugt sind, nicht entmutigen! Wenn wir uns politisch auch – derzeit – in krasser Minderheit befinden: Wir bleiben am Ball. Mit Daten und Fakten. Die sind bekanntlich mühsam, aber unbestechlich.