Vorerst gibt es somit nur Buchverluste, erlitten von der heimischen Post AG als Folge des Kursverfalls beim vermeintlichen Partner, weil aus der geplanten Kooperation mit der Fintech Group nichts wird. Jedenfalls kein Ruhmesblatt strategischer Planung für die erfolgreiche Aufnahme des immer härter werdenden Wettbewerbs unter den Finanzdienstleistern. Analog wie digital. Bleibt also vorerst die grundsätzliche Frage, ob ein Logistiker wie die Post überhaupt die Kooperation – in welcher Form auch immer – mit der Kreditwirtschaft braucht. In Österreich ja, sagen die Marktkenner, denn hierzulande erwarte der Postkunde und gelernte Österreicher jedenfalls auf dem „Postamt“ auch Geldgeschäfte und Sparvorgänge erledigen zu können. Und wenn es der Erstkontakt für einen Bausparvertrag ist. Außerdem sorge die Finanzdienstleistung für zusätzliche postalische Frequenz – und selbstverständlich auch in die Gegenrichtung.
Die BAWAG verabschiedet sich Ende nächsten Jahres aus der Post–Kooperation. Viel Zeit bleit also nicht mehr. Vielleicht kommt es doch noch zu einer österreichischen Lösung im wahrsten Sinne des Wortes. Die Volksbanken, die bereits abgewunken hatten, könnten es sich ja noch einmal überlegen… .