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Freizeitunfälle kosten schon 20,6 Milliarden Euro

Statistisch gesehen sterben jeden Tag in Österreich fünf Menschen bei Unfällen, die bei ihnen zu Hause, in ihrer Freizeit oder beim Sport passieren. Senioren und Kinder verletzen sich besonders oft. Ohne geeignete Präventionsprogramme erwarten Experten einen weiteren markanten Anstieg von Haushalts- und Freizeitunfällen. Experten diskutierten jüngst im VVO Versicherungsverband Österreich Maßnahmen und Möglichkeiten der Unfallvermeidung.
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„2.504 Menschen sind im Jahr 2017 bei Unfällen ums Leben gekommen. Die meisten davon, rund 79 Prozent beziehungsweise 1.978 Menschen starben im Bereich Haushalt, Freizeit und Sport“, betont Prof. Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group und Vizepräsidentin des Roten Kreuzes. „Während in anderen Lebensbereichen – wie im Straßenverkehr (413 Menschen verunglückten im Jahr 2017 auf Österreichs Straßen tödlich – die bisher absolut niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im BMI Bundesministerium für Inneres im Jahr 1950, Anm.) – die Zahl der tödlichen Unfälle sinkt, verzeichnen wir hier in den letzten 10 Jahren einen Anstieg von 16 Prozent. Bei den Senioren sind es sogar 20 Prozent. Gesamt wurden im Jahr 2017 in Österreich 784.300 Personen bei Unfällen verletzt, davon entfallen rund 589.800 Unfälle in die Kategorie Haushalts- und Freizeitunfall“, so Stadler.

Wie eine neue Studie des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) zeigt, wird unter Beibehaltung der derzeitigen Präventions- und Lebensvoraussetzungen die Zahl der Unfälle in Österreich weiter steigen: „Wir gehen von einem markanten Anstieg bei Haushalts- und Freizeitunfällen aus – für das Jahr 2035 könnte das schon 100.000 Unfälle pro Jahr mehr bedeuten“, erläutert KFV-Direktor Dr. Othmar Thann.

Risikogruppen: Senioren und Kinder

Betroffen von der Zunahme sind vor allem jene Bereiche, in denen die Generation 65+ aktiv sein wird: Primär der Haushalt, gefolgt von der vermehrten Ausübung sportlicher Aktivitäten wie zum Beispiel Wandern oder E‑Biken. Das höchste Risiko im Jahr 2035 zu verunfallen haben Frauen ab 65 Jahren. „Zum einen werden Menschen immer älter, zum anderen nehmen Volkskrankheiten wie Osteoporose stark zu. Bewegungsmangel und falsche Ernährungsgewohnheiten tragen dazu bei“, so Thann. Bei Kindern rechnet das KFV mit keinem Rückgang bei den Unfallzahlen. Das Bewegungsverhalten der Smartphone-Generation gilt hier als ein Grund, so das KFV. Einen weiteren wichtigen Grund für die Zunahme von Unfällen im Bereich Haushalt/Freizeit/Sport sieht Thann darin, „dass dieser Bereich nach wie vor vernachlässigt wird, wenn es darum geht, Maßnahmen umzusetzen, die zu einem Rückgang bei Verletzten und Getöteten führen. Hier muss Prävention einen höheren Stellenwert bekommen“, so Thann.

WAS DER VERSICHERUNGSVERTRTRIEB WISSEN SOLLTE

  • Rund 784.000 Menschen sind im Jahr 2017 aufgrund einer Unfallverletzung im Krankenhaus behandelt wurden. 2.504 Österreicher starben an den Folgen eines Unfalls. Die Folgen für das Gesundheitssystem sind beträchtlich.
  • 22 Prozent aller verlorenen Lebensjahre von Männern (Frauen 12 Prozent) sowie 17 Prozent aller Krankenstandstage werden durch Unfälle verursacht.
  • 16 Prozent aller akut-stationären Aufenthalte von Männern (Frauen 12 Prozent) sind unfallsbedingt.
  • Kosten in der Höhe von 20,6 Milliarden Euro pro Jahr sind von sogenannten Nichtberufsunfällen verursacht.
  • 75 Prozent aller Unfälle ereignen sich im Haushalt (rund 40 Prozent) oder in der Freizeit bzw. bei der Ausübung eines Freizeitsports.
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