Die durchschnittliche Rendite der 26 offenen Veranlagungs- und Risikogemeinschaften der überbetrieblichen Pensionskassen lag – unabhängig von der gewählten Veranlagungsausrichtung – bei ‑1,58 Prozent. Dies ist durch eine in Relation höhere Anzahl an risikoreicheren Veranlagungsgemeinschaften im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt erklärbar. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens Mercer.
Gerade bei langfristigen Investoren wie Pensionskassen ist allerdings zu bedenken, dass ein Quartal nicht ausschlaggebend für eine Gesamtjahresperformance ist. „Für diese Investoren sind drei Monate nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Ertragshistorie, die über Jahrzehnte betrachtet werden muss“, betont Michaela Plank, Expertin für die betriebliche Altersvorsorge bei Mercer Österreich. Allerdings hätte der Start ins Jahr 2018 auf den Märkten besser sein können. Vor allem die Aktienkurse haben weltweit deutlich nachgegeben, obwohl die Unternehmensgewinne eigentlich weiter gewachsen sind und prinzipiell von einem guten Wirtschaftswachstum mit niedriger Inflation auszugehen ist. „Man muss auch berücksichtigen, dass wir in den vergangenen Jahren im Hinblick auf die Aktienmärkte etwas erfolgsverwöhnt waren“, gibt Plank zu bedenken.
Die negative Performance im ersten Quartal ist damit eher der Marktvolatilität, also den Schwankungen, die teilweise politisch bedingt sind, geschuldet. Um solche Schwankungen auszugleichen, spielt die Streuung der Veranlagung eine wichtige Rolle.
Die Bestplatzierten je Veranlagungstyp:
Defensive Veranlagungsausrichtung: VBV-Pensionskasse AG
Konservative Veranlagungsausrichtung: VBV-Pensionskasse AG
Ausgewogene Veranlagungsausrichtung: APK Pensionskasse AG
Aktive Veranlagungsausrichtung: VBV-Pensionskasse AG
Dynamische Veranlagungsausrichtung: VBV-Pensionskasse AG.
Wie liegen die österreichischen Pensionskassen im Vergleich zu Schweizer Vorsorgeprodukten? In der Schweiz liegt die durchschnittliche Performance der Pensionskassen für das erste Quartal bei rund ‑1,5 Prozent, wenn man alle Vergleichsindizes aggregiert.
Während etwa in Großbritannien und auch in den skandinavischen Ländern durchschnittliche Aktienquoten von mehr als 50 Prozent keine Seltenheit sind, setzen Pensionskassen in Mitteleuropa noch verstärkt auf festverzinsliche Wertpapiere. Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich liegt der durchschnittliche Anteil von Anleihen im Portfolio bei knapp 60 Prozent, während Aktien etwas mehr als 30 Prozent ausmachen. Diese Übergewichtung von festverzinslichen Anlagen hat die Pensionskassen in den letzten Jahren im Niedrigzinsumfeld vor eine Herausforderung gestellt. „Umschichtungen auf höherverzinsliche Unternehmensanleihen und Schuldscheine anderer Regionen haben sich jedoch bewährt und helfen dabei, die Volatilitäten auf den Aktienmärkten über einen langen Zeitraum abzufedern“, erläutert Plank.