Das Salzburger Bankhaus Spängler analysiert die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten. Natürlich steht dabei der Krieg in der Ukraine und dessen mögliche Auswirkungen im Mittelpunkt. Asset Manager Markus Dürnberger zur konjunkturellen Entwicklung: “Steigende Energiepreise belasten sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen und drücken auf das Wirtschaftswachstum – vor allem in Europa. Somit besteht das Risiko, dass die im vierten Quartal des Vorjahres begonnene Wachstumsverlangsamung noch weiter zunimmt und sich vor allem in Europa die Rezessionsgefahr erhöht.”
Dürnberger geht davon aus, dass der pandemiebedingte Anstieg der Inflation uns noch weiter beschäftigen und die Notenbanken verstärkt unter Druck bringen wird: “Die Erwartungen steigender Notenbankzinsen haben aber zuletzt wieder nachgelassen. Die Notenbanken könnten mit Zinserhöhungen die Wirtschaft weiter belasten und die Stagflationsrisiken erhöhen.”
Marktstimmung bereits sehr negativ
Die Aktienmärkte haben bereits zu Jahresbeginn negativ reagiert. Allerdings geschah dies vor dem Hintergrund möglicher Zinserhöhungen, die aktuelle Korrekturphase wurde durch die Ukraine-Krise vor allem in Europa verstärkt. Ein von CNN berechneter “Fear and Greed Index”, welcher die Börsenstimmung widerspiegeln soll, hat allerdings ein sehr tiefes Niveau erreicht und signalisiert bereits eine sehr negative Marktstimmung. Die kurzfristige Entwicklung wird laut dem Experten der ältesten Privatbank Österreichs vor allem vom weiteren Verlauf im Ukraine-Konflikt abhängen.
Die aktuelle Positionierung im Asset Management des Bankhaus Spängler weist derzeit eine Aktien-Untergewichtung auf, die derivative Absicherung wurde zuletzt verkauft. “Regional betrachtet liegt unser Fokus weiterhin auf den etablierten Märkten, wir haben aber die USA höher gewichtet als Europa”, so Dürnberger. “Im Anleihebereich setzen wir weiter auf eine verkürzte Laufzeitenstruktur sowie inflationsgeschützte Anleihen, Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihen sind reduziert beigemischt. Ein Russland-Exposure haben und hatten wir nicht.”