„Im Kampf gegen die Klimakrise brauchen wir tatkräftige und engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter – gerade auch im Finanzbereich. Denn die Finanzbranche spielt eine wichtige Rolle im Klimaschutz – sie kann und muss einen wesentlichen Beitrag zum Übergang zu einer klimaneutralen, ressourcenschonenden und nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Wir müssen auf diesem Weg sowohl öffentliches als auch privates Kapital verstärkt für den Klimaschutz mobilisieren und in ökologisch nachhaltige Aktivitäten lenken“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler anlässlich eines Treffens mit den CEOs der ersten neun Mitglieder der 2022 gestarteten Green Finance Alliance. „Wir freuen uns, dass sich in der Green Finance Alliance jetzt bereits neun namhafte und sehr ambitionierte Finanzunternehmen engagieren und sich in ihrem Kerngeschäft zu der raschen Umsetzung der notwendigen Schritte verpflichten – dazu gehören der Ausstieg aus Kohle und Erdöl bis 2030 sowie aus Erdgas und Kernenergie bis 2035.“
Zu erfüllende Kriterien
Eine Schlüsselrolle für die Green Finance Alliance spielen die wissenschaftsbasierten, verbindlichen Kriterien, die unabhängig von den Finanzunternehmen erstellt wurden. Ob und wie diese Kriterien erfüllt werden, wird von der Initiative im Rahmen eines jährlichen Monitorings überprüft. Zu den ersten zu erfüllenden Kriterien gehören beispielsweise die Einführung einer Klima- und Engagement-Strategie sowie der sofortige Stopp von Neuinvestitionen in den Kohleinfrastruktur-Ausbau. Mitte des Jahres wird der erste Fortschrittsbericht der Initiative veröffentlicht.
Besonders erfreulich ist, dass mit Dezember 2022 auch das Bundesministerium für Finanzen (BMF) mit dem Leiter der Gruppe Finanzmärkte im Lenkungsgremium der Initiative vertreten ist. Die Aufgaben dieses Gremiums umfassen unter anderem die Beurteilung der Evaluierungsergebnisse des jährlichen Monitorings, die Aufnahme neuer Mitglieder oder Überarbeitungen des Kriterienkatalogs. Mitglieder des Lenkungsgremiums sind Jürgen Schneider (BMK), Stefan Sengelin (BMK), Caroline Vogl-Lang (BMK) und Alfred Lejsek (BMF).
Zweite Bewerbungsrunde bis 28. Februar 2023
Finanzunternehmen, die sich ebenfalls nachhaltig für den Klimaschutz einsetzen und Klimarisiken reduzieren wollen, können sich noch bis 28. Februar 2023 bewerben. Die Mitglieder der Green Finance Alliance profitieren von der schrittweisen Begleitung bei der Umsetzung der anspruchsvollen Kriterien und vom umfassenden Know-how zu internationalen Entwicklungen im Green Finance Bereich, das die Expert:innen der Initiative einbringen. Je früher Unternehmen teilnehmen, desto länger haben sie Zeit, ihr Kerngeschäft zu transformieren. Bis spätestens 2040 ist das Kerngeschäft am 1,5 °C‑Ziel auszurichten, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Die Initiative ist ein Best-Practice-Beispiel dafür, wie Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Mit dem Ausbau von grünen Aktivitäten im Kerngeschäft wird beispielsweise ein zukunftsorientiertes Portfolio aufgebaut. Das wiederum eröffnet neue Wachstumsmärkte für das Finanzunternehmen.
„Mit der Green Finance Alliance setzt Österreich eine einzigartige Vorreiterinitiative um. Wir gehen damit wichtige Schritte auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft. Diese Transformation ist herausfordernd, aber notwendig und machbar. Wir laden weitere interessierte Finanzunternehmen herzlich ein, sich anzuschließen und sich für eine klimafitte Zukunft zu engagieren“, so Ministerin Gewessler.