Hätte man vor ein paar Wochen in einer Trafik die Worte „Her mit der Marie!“ ausgesprochen, wäre man höchstwahrscheinlich bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten und danach verhaftet und abgeführt worden. Heute bekommt man im Gegensatz dazu den gewünschten Betrag mit einem freundlichen Lächeln ausbezahlt – vorausgesetzt man befindet sich in einer der 15 Pilottrafiken, die die Bankdienstleistungen der Austrian Anadi Bank und der PROTrafik Service bereits jetzt unter der Marke „Marie“ anbieten.
Das Prinzip ist ebenso einfach, wie clever: Partnertrafiken erhalten ein Tablet, das direkt mit den Systemen der Austrian Anadi Bank verbunden ist und auf dem die „Marie“-Kunden die Beantragung des Kontos und sämtliche Bankgeschäfte selbstständig vornehmen: also Kontoführung, Bankkarte, Ein‐ und Auszahlungen sowie Konsumentenkredite. Für die Trafikanten ergeben sich neue Verdienstmöglichkeiten, die Bankkunden profitieren von den Öffnungszeiten der Trafiken. Und vor allem sollte das innovative Angebot der Austrian Anadi Bank gemeinsam mit PROTrafik Service eine tolle Alternative für all jene sein, die von herkömmlichen Bankinstituten als Kunden abgelehnt werden.
Das Vorbild von „Marie“ ist „Nickel“ in Frankreich: Nickel akzeptiert ausnahmslos alle Kunden, die einen gültigen Reisepass vorweisen können, lehnt niemanden ab und wird ebenfalls über Trafiken vertrieben und abgewickelt. Fünf Minuten nach der Registrierung ist das Nickel-Konto eröffnet und die Bankkarte ausgehändigt. Und da das Branding von „Marie“ und der Markenname cool daherkommen, sollte der Bank ohne eigene Filialen auch hierzulande nichts im Wege stehen.
Aber Vorsicht: Noch sind erst wenige Trafiken Teil des „Marie“-Netzes. Bis Ende 2022 sollen es in ganz Österreich 500 sein, in der Endausbaustufe dann 2.500. Vergewissern Sie sich also zuerst, ob eine Trafik auch tatsächlich eine „Marie“-Trafik ist, bevor Sie schon jetzt laut „Her mit der Marie“ rufen!