Es war einmal eine Zeit, da hat man in Teams gearbeitet. Jetzt arbeiten wir auch in Teams, in MS Teams halt. „Teams work“ sagt ein großer Baukonzern. Offenbar ist das Geheimnis erfolgreichen Bauens die richtige Zusammenstellung, Koordination und Führung von Teams. Wir sind nun (im Dienstleistungsbereich) dann in „Teams“ erfolgreich, wenn jeder das Mikro eingeschaltet hat, die Bandbreite der Leitung genügend ist, man sich äußerlich „herzeigbar“ fühlt (ja, abgeschaltete Kameras können bedeuten, dass das „Teams-Mitglied“ heute findet, dass man besser die Schlafmütze nicht abgenommen hätte), das vorher angrenzende „Meeting“ für die eine oder andere nicht zu lange gedauert hat, das Bildschirmteilen funktioniert, der Ton „eingebunden“ ist, usw., usw. …
In der alten Zeit haben Teams einander regelmäßig getroffen, manchmal fast täglich, haben gemeinsam in einem Raum (ja, wirklich!) geredet, „gebrainstormed“, gestritten und am Ende meistens herzeigbare Resultate zusammen erzeugt. Jetzt sitzen viele zu Hause. Und wollen am liebsten von dort nicht weg. Ist echt bequem. Und Fahrzeit spart es auch noch. Hat sich schon herumgesprochen – oder – erinnert sich noch jemand daran, dass so überflüssige Wissenschaften, wie Anthropologie, Soziologie, Psychologie festgestellt haben, dass Menschen immer (und NUR) von ANDEREN Menschen lernen? Lernen soll lebenslang sein. Erinnert sich daran noch jemand? War irgendwann so ein modernes Statement. Dürfte nicht mehr relevant sein. Auch das mit dem Datenschutz (erinnert sich daran jemand, hat DSGVO geheißen?) – wir haben das in den Büros wirklich ordentlich umgesetzt. Putzpersonal durften aber schon gar nix sehen, was am Schreibtisch liegt. Zu Hause gibt es in den meisten Fällen keine Putzfrau (jedenfalls keine angestellte), also kein Problem …
Aber zurück zum Thema: Überlegt sich irgendjemand, wie das mit den ECHTEN Teams in ein paar Jahren sein wird? Wie formen wir die? Wie führen wir die? Wie messen wir die Ergebnisse? Wie lernen wir voneinander und stellen sicher, dass die Teams sich GEMEINSAM weiter entwickeln, um den zukünftigen Erfolg sicher zu stellen? Wenn wir nicht mehr davon profitieren, dass wir das „echte“ Arbeiten (man verzeihe mir meine revisionistische Haltung in diesen Dingen!) unter anderen Umständen gelernt haben, die es dann vielleicht nicht mehr gibt?
Aber zu Hause ist es eh super. Manchmal. Meistens. Denn was „in der Firma“ los ist, ist egal, denn diesen Zustand gibt es dann vermutlich nicht mehr. Firma ist bei mir daham. Und Schluss.