Europas bedeutendster Finanz-Tech-Konzern möchte den Wettbewerb der Banken erhöhen und plant, ein eigenes Girokonto anzubieten. Damit komplementiert der Konzern sein Angebot, denn sowohl Kreditkarten als auch Festgeld-Angebote bestehen bereits. Wie die „Süddeutsche Zeitung” berichtet, soll es zumindest in der Basisfunktion kostenlos sein und eben auch eine Debit-Karte inkludieren. „Wir werden alles an einen Ort bringen”, zitiert die Zeitung den Klarna-Gründer und ‑Geschäftsführer Sebastian Siemiatkowski. Langfristig soll das Klarna-Konto zum Hauptkonto der Nutzer werden.
Klarna ist höchstbewerteste Fin-Tech-Unternehmen Europas
Bisher wurde die Klarna-App nach Unternehmensangaben mehr als sechs Millionen Mal heruntergeladen. Deutschland ist nach Schweden der wichtigste Markt für Klarna. 2014 hatte das Unternehmen die damalige Sofort AG-Betreiber von Sofortüberweisung übernommen. Seither ist das Online-Überweisungsverfahren ein fester Bestandteil des Klarna-Angebots. Vor gut zwei Jahren hat sich die Bekleidungskette H&M an Klarna beteiligt. Im Februar dieses Jahres ist Ant Financial, der Finanzableger des chinesischen Alibaba-Konzern, bei Klarna eingestiegen. 2019 setzte Klarna insgesamt 753 Millionen US-Dollar um. Nach einer Kapitalerhöhung um 650 Millionen US-Dollar im September 2020 stieg die Bewertung des Payment-Dienstleisters auf 10,65 Milliarden US-Dollar. Damit ist Klarna das höchste bewertete, nicht-börsennotierte Fin-Tech Europas.