Bereits zum elften Mal hat die LGT Bank Österreich am Abend des 26. April den LGT Medienpreis im festlichen Rahmen des Stadtpalais Liechtenstein verliehen. Prämiert wurden die besten journalistischen Beiträge aus österreichischen Print- und Onlinemedien, die sich durch besondere fachliche Kenntnisse, das Wissen um ökonomische Zusammenhänge und deren Analyse, den Rechercheaufwand der Autorin oder des Autors, aber auch die Fähigkeit einer verständlichen Darstellung hervorhoben.
Meinhard Platzer, CEO LGT Bank Österreich: „Mit dem LGT Medienpreis möchten wir die Bedeutung des engagierten und qualifizierten Finanz- und Wirtschaftsjournalismus in Österreich würdigen und die unabhängige Medienlandschaft fördern.”
Die PreisträgerInnen
Der LGT Medienpreis 2022 wird mit einer Gesamtdotierung von 9000 Euro an fünf Gewinnerinnen und Gewinner in drei Kategorien vergeben: Angela Köckritz gewann für ihren Beitrag „Lieb und teuer” in „Die Zeit” den Preis in der Kategorie Print. Ihr Artikel beleuchtet die besondere Rolle der Großfamilie in der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas. Die Großfamilie sei Segen und Fluch zugleich, sie hemme die wirtschaftliche Entwicklung, sorge aber auch für soziale Absicherung. Angela Köckritz behandelt in ihrem Beitrag die Ambivalenz von Entwicklung, Gemeinschaftssinn und Individualisierung.
Jury-Mitglied Mag. Corinna Milborn, dazu: „Ein außergewöhnlicher Artikel, der einen unterbeleuchteten Faktor in der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas in den Mittelpunkt stellt: die finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Großfamilie. Die Autorin taucht ideologisch unvoreingenommen tief in die Mechanismen dieser familiären finanziellen Netzwerke ein und bleibt dabei beobachtend, ohne zu urteilen: Sie verbindet Protagonisten, Reportage und Wissen zu einem erkenntnisreichen Text, bei dem man Neues lernt.”
Helmut Kretzl von den „Salzburger Nachrichten” überzeugte die Jury mit seinem Beitrag „Kein Ständchen für R2D2” mit einem smarten und kurzweiligen Artikel und gewinnt die Kategorie Sonderthema: Digitalisierung: „Sachlich fundiert recherchiert, aber immer mit einem Lächeln auf den Lippen werden Roboter, ihre Entwicklungsgeschichte und ihre Wirkung beleuchtet, ohne den Leser allzu sehr in eine Science-Fiction-Welt abdriften zu lassen. Sehr gelungen”, sagt Jury-Mitglied KR Mag. Ursula Simacek. Kretzl mach einen Streifzug durch die bewegte Geschichte des Konzepts Roboter als künstlicher Arbeitshelfer und technischer Sklave zur Entlastung des Menschen – eine Idee die uralt sei und in die mittelalterliche Vorstellung des Homunkulus zurückreiche. Er schreibt über den Nutzen von Robotern, darüber, was die Menschen mit ihnen verbindet und warum sie uns mitunter unheimlich sind.
In der Kategorie Digital gewannen Claudia Mann, Julia Zötsch und Hannah Zaunschirm mit einem Podcast zum Thema Kryptowährungen von A1now & Futter, dem jungen Magazin der „Kleinen Zeitung”. Die Sendung geht der Frage nach, was AnlegerInnen tun können, wenn ein Sparbuch nichts mehr abwirft. Vor allem junge Menschen würden dann vermehrt in Kryptowährungen investieren. Die Episode „Was geht – reich werden mit Krypto?” liefert kompakte und fundierte Informationen zum Anlegen in digitale Währungen, lässt den Zuseher aber genügend Raum, um sich selbst ein Urteil über die Investments zu bilden.
Jurymitglied Dr. Franz Schellhorn: „In ihrem Beitrag haben es Claudia Mann, Julia Zötsch und Hannah Zaunschirm verstanden, ein überaus komplexes Thema niederschwellig aufzubereiten. Informativ ist der Beitrag nicht nur für das jüngere Publikum, sondern für alle, die wissen wollen, wie Kryptowährungen funktionieren. Ganz verstehen werden wir das alle nie, aber das ist mit dem klassischen Geldsystem ja nicht anders.”