TV-Tipp: Am 14. Juli 2020 macht Martin Pucher zwei Bankprüfern das Geständnis seines Lebens – nämlich, dass er für einen der spektakulärsten Bankenskandale des ganzen Landes verantwortlich ist. Er und seine Vorständin, Franziska Klikovits, haben Schätzungen zufolge bis zu 690 Millionen Euro in den Bilanzen der Commerzialbank Mattersburg schlichtweg erfunden. Ein Betrag, der Behörden und ExpertInnen verblüfft, doch die Schadensumme ist nicht das einzig Bemerkenswerte an dem Skandal. Ebenfalls erstaunlich ist, dass er 25 Jahre niemandem aufgefallen sein soll – weder den Wirtschaftsprüfern noch der Finanzmarktaufsicht und auch nicht der Oesterreichischen Nationalbank.
Doch wie konnte das überhaupt passieren? Die Frage beschäftigt aktuell rund 12.000 Geschädigte und die Gerichte, einfache Antworten darauf wird es wohl noch länger nicht geben. Denn Martin Pucher war gut vernetzt und die Stränge des Bankenskandals ziehen sich bis in die höchsten Kreise der Politik. Mit dem erschwindelten Geld gab er sich in der Region als Gönner, beeindruckte mit Sponsorings und Geldgeschenken und finanzierte vor allem den SV Mattersburg.
Die Dokumentation „Der talentierte Herr Pucher – Wie man Geld erfindet“ von Marlies Faulend, Jane Hardy, Elisabeth Pfneisl, Markus Preslmayr und Hubertus Schwarz zeigt am Mittwoch, dem 19. Mai 2021, um 21.05 Uhr in ORF 1 in sechs Schritten, was es für ein handfestes Bankenfiasko braucht und welche Talente Martin Pucher spielen ließ, um bis zu 690 Millionen Euro zu erfinden und zu veruntreuen. Am Mittwoch, dem 26. Mai, folgt um 21.05 Uhr in ORF 1 die Doku „Der talentierte Herr Marsalek – Wie man Geld erfindet“.