Forum F: Herr Höcker, Sie sind seit Oktober 2020 Country Manager BUX Zero für Österreich und Deutschland. Wie kam es dazu, dass ein holländisches Unternehmen Österreich und Deutschland als Märkte ins Visier nimmt?
Nils-Hendrik Höcker: BUX Zero hebt sich von anderen Neo-Brokern nicht nur durch das Design, sondern auch durch die Software dahinter, ab. Wir haben einen vollständigen Back-End-Broker aufgebaut. Dieser ermöglicht uns, nicht an Drittsysteme gebunden zu sein, unsere Kosten niedrig zu halten und schneller in neue Märkte vorzudringen. Darüber hinaus können wir innovative Funktionen rascher in unser System implementieren. Wir glauben, dass es uns diese Faktoren ermöglichen, der dominierende europäische Akteur im Bereich ‚Neo-Brokerage‘ zu werden. Unser Ziel ist dabei ganz klar, eine europäische Marke zu etablieren. Um das zu erreichen, müssen wir die für uns sehr wichtigen Märkte Österreich und Deutschland bedienen.
Forum F: Wie sieht Ihre grundsätzliche Strategie aus?
Höcker: Wir passen die Usability unserer App und das Trading-Erlebnis stets an die Bedürfnisse unserer User an. So beziehen wir schnell aktuelle Trends in unsere App-Entwicklung mit ein. Themen wie unter anderem Mobile-First oder barrierefreier Zugang zu Informationen stehen bei uns gerade im Fokus. Ebenso ist die Möglichkeit zum Vergleichen von Meinungen, gerade bei Aktien, Exchange Traded Funds (ETFs) und Co., enorm wichtig. Mit unserer App wollen wir User in Sachen „Financial Literacy“ weiterbilden. Deshalb bieten wir auf unserer Website zusätzlich umfassenden Content für alle Einsteiger und Interessierte, die sich erstmals mit der Finanzwelt auseinandersetzen, an. Als reiner Mobile Broker müssen wir den Erwartungen zu mobilen und digitalen Erlebnissen gerecht werden. So wollen wir zum Beispiel künftig Videoinhalte noch stärker einbinden. Diese Digital-Strategie gemeinsam mit meinem Team aufzusetzen, zählt zu meinen zentralen Verantwortlichkeiten.
Forum F: Welche kurz- und auch langfristigen Ziele haben Sie sich in Ihrer Position gesetzt?
Höcker: Wie in jeder Branche ist es so, dass sich derjenige Anbieter am Markt durchsetzt, der die Bedürfnisse der User am besten bedient. Daher ist es mir ein Anliegen in meiner Position, kurzfristig als auch langfristig, die Wünsche und Anforderungen unserer User und Stakeholder zu erkennen, uns daran zu orientieren und so gut und schnell wie möglich zu implementieren. BUX Zero differenziert sich schon jetzt durch seine intuitiven Benutzeroberflächen, wettbewerbsfähigen Preise, lokalisierten Inhalte und die Fähigkeit, bedeutend zu wachsen. Mein Team und ich haben uns das Ziel gesetzt, der Marktführer in Neo- bzw. Mobile-Brokerage in Europa und damit auch in Österreich werden.
Forum F: Wie groß ist ihr Team?
Höcker: Als internationales Team mit Standorten in Amsterdam und London sind wir exzellent darin „remote“ und digital zu arbeiten. Bei weiterem Wachstum ist in Zukunft ein zusätzliches Büro in Wien oder Berlin ebenfalls denkbar. Das aktuelle Team besteht aus Marketing‑, PR- und Produkt-Experten als auch einem deutschsprachigen Kundenservice. Da wir kontinuierlich wachsen, wächst auch unser Team stetig.
Forum F: Wie viele User konnte BUX Zero in den ersten Monaten in Österreich bzw. Deutschland aktivieren?
Höcker: Im September 2019 ging BUX Zero offiziell in den Niederlanden an den Start. Bereits im Dezember 2019 begann die Beta-Phase für Deutschland und Österreich. Nach zwei Jahren harter Arbeit sind wir stolz darauf, dass BUX in dieser kurzen Zeit mit insgesamt 350.000 Nutzern einer der führenden Neo-Broker Europas geworden ist. Nun wollen wir BUX europaweit ausrollen und für noch mehr Menschen zugänglich machen.
Forum F: Wie sieht der klassische BUX Zero User aus?
Höcker: Neben Immobilien gelten heutzutage Aktien als Anlage mit der höchsten Rendite. Auch wenn Österreich immer noch als Land der Sparbücher gilt, rücken alternative Anlageformen, wie Aktien oder ETFs, in den Fokus. Unsere Anleger gehen dabei sehr durchdacht vor und scheuen eher das Risiko. Unsere User sind mehrheitlich der Generation Y, also Millennials, zuzuordnen. Dieser Altersgruppe ist neben wirtschaftlichen und finanziellen Faktoren Nachhaltigkeit weitaus wichtiger, als zum Beispiel den Baby Boomern. Dadurch ergibt sich auf unserer App ein Fokus auf ETFs und Aktien von Unternehmen, die zum Beispiel ihre Ressourcen offenlegen, aber auch Dividenden-Titel sind stark gefragt.
Forum F: Wie sieht die weitere Roadmap für BUX Zero aus?
Höcker: Derzeit ist BUX Zero in den Niederlanden, Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien verfügbar. Für 2021 planen wir unser Angebot auf weitere Regionen in Europa auszuweiten und erweitern unsere App um einige Features und Neuerungen.
Forum F: Was unterscheidet BUX Zero eigentlich von anderen Neo-Brokern bzw. Online-Brokern generell?
Höcker: BUX ist im Unterschied zu anderen Mobile- oder Neo-Brokern der erste wirklich provisionsfreie Broker. Viele unserer Konkurrenten bieten scheinbar kostenfreie Trading-Möglichkeiten an. Dahinter verstecken sich jedoch oftmals Gebühren. Investieren ist mit BUX Zero allerdings immer provisionsfrei, da wir die BUX Zero Order entwickelt haben. Mit der BUX Zero Order zahlen User keine Provision für die Order, wenn EU-Aktien gekauft oder verkauft werden. Zusätzlich hat man auch die Wahl einer Market oder Limit Order: Bei der Market Order geht es um Geschwindigkeit. Bei einem Market Buy bezahlen User den aktuellen Verkaufspreis (Ask Price), bei einem Market Sell erhält der User den aktuellen Kaufpreis (Bid Price). Bei der Limit Order kann der Höchstpreis bestimmt werden, hier verrechnen wir jeweils 1 Euro Provisionsgebühr.