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„Nur Cash ist fesch“ war gestern

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Maximilian Mondel
Online-Shopping und alternative Bezahlmethoden wurden in der Corona-Krise für neue Bevölkerungsschichten interessant. So mancher hat in den vergangenen fünf Wochen zum ersten Mal im Internet Waren bestellt und an der Kassa kontaktlos bezahlt.

Die Corona-Pandemie hat mehr für die Digitalisierung in diesem Land getan, als hunderte Initiativen von Politik und Wirtschaft. Erst als der Corona-Shutdown vollzogen und der Leidensdruck damit am höchsten war, sahen sich viele Handelsbetriebe dazu genötigt, Online-Shopping zu implementieren oder – so bereits vorhanden – auf eine neue Stufe zu heben, um mit der primär internationalen Konkurrenz mitzuhalten. Und die Konsumenten, denen von einem Tag auf den anderen die Möglichkeit, in physischen Geschäften zu shoppen, genommen war, entdeckten nachhaltig das Shopping im Web. Vor allem ältere Zielgruppen waren mehr oder minder dazu gezwungen, sich plötzlich mit virtuellen Einkaufswagerln, Ein-Click-Bestellungen und türklingelscheuen Warenzustellern auseinanderzusetzen. Noch nie ist die Zahl derer, die zum ersten Mal im Internet eingekauft haben, innerhalb weniger Wochen derart stark angestiegen. Und das ist gut so, weil die virtuelle Schwellenangst damit der Vergangenheit angehört und das Online-Shopping nicht mehr als etwas gilt, das einem nicht ganz geheuer ist, sondern als etwas ganz Natürliches.

Auch dem bargeldlosen Bezahlen mit Kreditkarte und dem kontaktlosen Payment mit der Bankomatkarte wurde längst der Schrecken genommen. Gerade das bequeme Bezahlen mit Karte und Code ist nun richtig populär, weil das Ansteckungsrisiko mit Bargeld an der Supermarkt- oder Apothekenkasse wegfällt. Was haben wir jahrelang an TV-Spots über uns ergehen lassen müssen, die das kontaktlose Bezahlen propagiert haben, aber kaum etwas bewirkt haben! Vor allem die ältere Bevölkerung sah einfach keinen Grund, sich umzustellen, sich mühsam einen PIN zu merken und ständig darauf aufpassen zu müssen, dass man die Bankomatkarte nicht verliert. So schnell kann es eben gehen. Auch aufgrund des cleveren Schachzugs, die Bezahlung von Beträgen bis zu 50 Euro ohne die Eingabe eines PIN zu ermöglichen, zücken jetzt auch Oma und Opa bei Billa, Spar und Co. ihre Karte und legen Sie lässig auf das Payment-Terminal.

So gehen hat die Corona-Krise dazu geführt, dass wir in Österreich auf der Digitalisierungsleiter gleich zwei Sprossen auf einmal genommen haben. Dass die neuen Online-Shopper und die neuen Kontaktlosbezahler nach der Corona-Krise wieder in ihre alten Muster verfallen, ist unwahrscheinlich. Und dass weite Teile der heimischen Wirtschaft verstanden haben, dass man auch online Geschäfte machen kann und dass das Online-Shopping kein Trend ist, der wieder vorbeigeht, kommt unser Wirtschaft auch zugute. Sehen wir also das Positive in dieser grauslichen Pandemie und hoffen wir, dass die zweite Welle der COVID-19-Infektion weit milder ausfällt und bald ein Impfstoff am Horizont auftaucht!

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