Wie im Euroraum üblich kommt auch in Österreich die Finanzierung der Unternehmen, der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors zu einem überwiegenden Großteil von Banken. Rund vier Fünftel der Kreditvergabe beziehungsweise des Ankaufs von Schuldverschreibungen – der beiden wichtigsten Finanzierungskanäle – werden so abgewickelt. Ende des Jahres 2016 betrug der Aushaftungsstand des gesamten Finanzsektors aus diesen Finanzierungstiteln 771 Milliarden Euro. Das entspricht dem 2,2‑fachen des österreichischen BIP.
Rund ein Fünftel der Finanzierungen (2016: 170 Milliarden Euro) läuft über Finanzinstitute, die nicht als Banken einzustufen sind (sogenannte Nichtbanken Finanzintermediäre). Seit 2008 hat sich deren Anteil am gesamten Finanzierungsvolumen des Finanzsektors in Österreich von rund 18 Prozent auf 22 Prozent im Jahr 2016 nur geringfügig erhöht und liegt auf einem mit Deutschland (29 %), Italien (26 %) oder Spanien (18 %) vergleichbaren Niveau.
Die Nichtbanken werden dem sogenannten Schattenbankensektor zugerechnet. Sie üben eine Vielzahl verschiedener Finanzierungstätigkeiten mit unterschiedlichen Risiken und auch jeweils anderen regulatorischen Vorgaben aus. In Österreich ist vor allem der intensiv regulierte Teil des Schattenbankengeschäfts ausgeprägt. Dazu zählen etwa die Aktivitäten von offenen Investmentfonds und Versicherungen, die durch den Ankauf von Schuldverschreibungen für die Finanzierung des öffentlichen Sektors sowohl in Österreich wie auch im Euroraum von Bedeutung sind.