Die Oberbank verfügt aktuell über 3 Milliaden Euro Eigenkapital. Ein Grund dafür ist die auch in guten Jahren immer moderate Ausschüttungspolitik (Payout-ratio 17 Prozent). Es gab durchaus Aktionäre, die das kritisiert haben, heute zeigt sich aber, dass – so verlautet aus Linz – die Oberbank damit verantwortlich gehandelt hat. Zuletzt haben die europäische und die österreichische Bankenaufsicht alle Banken dazu aufgefordert auf geplante Dividendenausschüttungen so lange zu verzichten, bis Klarheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung besteht. Begründet wird das mit der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der globalen Corona-Krise und der Notwendigkeit, gemeinsam alles zu tun, um einen wirtschaftlichen Schock möglichst gut abfedern zu können.
Angemessener Vorschlag zur Gewinnverwendung
Die Oberbank hat schon in der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2009 nie die Hilfe der Steuerzahler in Anspruch genommen. Sie hat ihre Kunden immer mit den erforderlichen Finanzierungen versorgt, ausgezeichnete Ergebnisse erwirtschaftet, die Eigenmittel deutlich gestärkt und regelmäßig Steuern in beträchtlicher Höhe gezahlt. Auch jetzt macht sie einen angemessenen Vorschlag zur Gewinnverwendung. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen,die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 von 1,10 Euro je Aktie auf die satzungsmäßig verpflichtende Mindestdividende für Vorzugsaktien von 0,18 Euro je Vorzugsaktie zurückzunehmen und eine Dividende in gleicher Höhe für jede Stammaktie, aufschiebend bedingt mit dem Wegfall der Empfehlung zur Dividendenbeschränkung bis spätestens 31. Dezember 2020, auszuschütten.
Dadurch werde die sehr gute Kapitalausstattung der Oberbank weiter gestärkt.