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Franz Gasselsberger, Generaldirektor Oberbank

Oberbank: Kernkapital im Spitzenfeld Europas

Im ersten Halbjahr 2019 konnte die Oberbank vor dem Hintergrund eingetrübter Wachstumsperspektiven ein sehr erfreuliches Ergebnis erzielen und das Rekordergebnis des Vorjahres neuerlich übertreffen. Der Überschuss vor und nach Steuern wurde gesteigert, ebenso die Kredite wie auch die Primäreinlagen.

Das Kernkapital wurde erneut gefestigt, mit einer Quote von 17,36 Prozent liegt die Oberbank im Spitzenfeld vergleichbarer europäischen Banken. Die Ertragssteigerungen übertrafen die Entwicklung der Kosten, sodass die Cost-Income-Ratio neuerlich gesenkt werden konnte. Sie beträgt zum Halbjahr 50,08 Prozent. „Wir haben uns in unserer Geschäftsgebarung nicht von Unruhe in unserem Aktionariat irritieren lassen,“ kommentiert der Generaldirektor der Oberbank AG, Dr. Franz Gasselsberger, die Entwicklung der Key Financials.

Der Grund für den anhaltenden Erfolg der Oberbank ist in erster Linie das Kreditwachstum in allen Kategorien: Seit Mitte 2018 wurden 5,1 Milliarden Euro an neuen Krediten vergeben, das Kreditvolumen stieg im Jahresabstand um 5,2 % auf 16,4 Milliarden Euro. Dieses Wachstum ist möglich, weil das Institut nicht durch Liquiditäts- oder Kapitalengpässe eingeschränkt wird.

Die Kommerzkredite stiegen um 4,7 %, das Volumen erhöhte sich von 12,4 Milliarden auf 13,0 Milliarden Euro. Die einzelnen Abnehmerbranchen entwickelten sich dabei unterschiedlich: So ging die Kreditnachfrage des Automotive-Bereichs zurück, steigende Nachfrage wurde aus der Konsumgüterindustrie, dem Tourismus und dem Immobilienbereich beobachtet. Die Privatkredite stiegen seit Mitte 2018 um 7,4 % auf 3,4 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent des Volumens entfielen auf Wohnbaufinanzierungen, der Rest auf Konsumkredite.

Das Zinsergebnis stieg dank des Kreditwachstums trotz der niedrigen Zinsen um 3,5 % auf 171,1 Millionen Euro. Das Equity-Beteiligungsergebnis brach um 45,9 % auf 23,4 Millionen Euro ein. Der Rückgang des Ergebnisbeitrages der voestalpine konnte auch von den stark gestiegenen Beiträgen der Schwesternbanken nicht kompensiert werden. Bei den Risikovorsorgen konnte nahezu 1 Million Euro aufgelöst und dem Ergebnis zugeführt werden, das Dienstleistungsergebnis stieg moderat um 1,3 % auf 80,2 Millionen Euro und ist damit die zweitwichtigste Säule des Betriebsergebnisses.

Die Cost-Income-Ratio betrug zum Halbjahr 2019 50,1 Prozent, die Kernkapitalquote 17,36 Prozent. Diese beiden Kennzahlen sind für die Wettbewerbsfähigkeit einer Bank bekanntlich von großer Aussagekraft.

Ausblick

Für das zweite Halbjahr rechnen die Führungskräfte der Oberbank mit einer Reduktion der Wachstumserwartung auf breiter Front. Die Notenbanken haben beziehungsweise werden die Zinspolitik weiter verschärfen. Dies wird über Negativzinsen die Banken und deren Bilanzen enorm belasten, während nicht zu erwarten ist, dass Zinssenkungen die Wirtschaft beziehungsweise insbesondere die produzierenden Unternehmen spürbar beleben werden.

Für die Oberbank erwartet das Management die Fortsetzung des Kreditwachstums und ein stabiles Dienstleistungsergebnis. Das Beteiligungsergebnis wird deutlich schwächer erwartet, das Kreditrisiko sollte auf dem außergewöhnlich niedrigen Niveau verharren. Das sehr gute Ergebnis des 1. Halbjahres kann nicht auf das Gesamtjahr 2019 hochgerechnet werden. Ein Jahresüberschuss in annähernd gleicher Höhe wie 2018 wäre ein schöner Erfolg, kommentiert der Generaldirektor der Oberbank AG, Dr. Franz Gasselsberger die Halbzeitbilanz 2019 (Anmerkung: Die Oberbank konnte 2018 ihren Gewinn um 12,5 Prozent auf 225,6 Millionen Euro steigern; die von Vorstand und Aufsichtsrat in der Hauptversammlung am 14. Mai 2019 vorgeschlagene  Erhöhung der Dividende von 0,90 auf 1,10 Euro pro Aktie, also um ein Fünftel, wurde angenommen).

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