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OeNB: Status Quo des digitalen Euro

In einer Fachveranstaltung zum Thema „Digitaler Euro und Zahlungsverkehr“ diskutieren am 25. Juni ExpertInnen in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) über den aktuellen Fortschritt bei der Entwicklung des digitalen Euro durch die EZB.

Geladen sind unter anderem VertreterInnen aus dem österreichischen Bankensektor, dem Universitätsbereich sowie dem Handel und KonsumentenvertreterInnen. Sie erörtern gemeinsam mit den ExpertInnen der OeNB und der EZB das Potenzial, die Perspektiven sowie die Anforderungen an den digitalen Euro.

Für die erfolgreiche Einführung des digitalen Euro ist die Annahme und die Nutzung durch die KonsumentInnen sehr wichtig. OeNB-Gouverneur Robert Holzmann betont in seinem Eröffnungsvortrag: „Mit dem digitalen Euro wird eine neue Ära der Währungsunion eingeleitet. Erstmals werden Privatpersonen einen Zugang zu digitalem Zentralbankgeld erhalten. Der digitale Euro wird sicherstellen, dass auch benachteiligte Menschen mit einem öffentlichen, kostenlosen Zahlungsmittel digital zahlen können.“

Dabei soll der digitale Euro von allen Händlern angenommen werden und bietet einen hohen Schutz der Privatsphäre. Die genauen Ausprägungen und technischen Rahmenbedingungen werden bereits seit Anfang des Projektes von der EZB und Zentralbanken in Europa beforscht. Auch technische Hochschulen, wie die TU Wien, arbeiten an der Entwicklung von kryptographischen Protokollen für resilientere und vor allem sicherere digitale Zahlungen. Ob diese technischen Innovationen der Erwartungshaltung der KonsumentInnen entsprechen und wie Händler und Banken diese implementieren können, diskutieren Vertreter unterschiedlicher Branchen.

Des Weiteren werden die erwarteten Auswirkungen auf den Bankensektor sowohl auf österreichischer als auch auf europäischer Ebene beleuchtet und die ersten Erkenntnisse der Auswirkungsanalyse der EZB präsentiert. Auch die Rolle des digitalen Euro als Vorantreiber von Innovation und seine Bedeutung für den Handel werden in einem dynamischen Panel thematisiert. Neben der technischen Ausgestaltung und gesamtwirtschaftlichen Relevanz werden auch die gesetzlichen und regulatorischen Aspekte des digitalen Euro diskutiert.

Für eine erweiterte internationale Perspektive sorgt außerdem Dr. Ousmène Jacques Mandeng von der London School of Economics and Political Science und Accenture in seiner Keynote-Speech, in der er die Relevanz von digitalen Zentralbankwährungen im globalen Wettbewerb und für das internationale Währungssystem hervorhebt. Viele Zentralbanken verstehen digitale Zentralbankwährungen als relevanten Teil eines resilienten und diversifizierten Zahlungssystems aber auch hinsichtlich ihrer wachsenden geopolitischen Bedeutung.

Petia Niederländer, Direktorin der OeNB-Hauptabteilung Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung, verdeutlicht die zentrale Bedeutung des digitalen Euro: „Aktuell werden zwei Drittel aller elektronischen Zahlungen im Euroraum von nur zwei internationalen Zahlungslösungen abgewickelt. Das schränkt die Souveränität des europäischen Zahlungsverkehrs massiv ein, aber begrenzt vielmehr die KonsumentInnen in ihrer Wahl. Genau hier soll der digitale Euro als digitales Zentralbankgeld eingreifen. Er soll als Alternative zu privaten Zahlungslösungen gerade die Eigenständigkeit des europäischen Zahlungsverkehrs stärken und zu mehr Wettbewerb und Innovation führen. In einer vermehrt digitalen Gesellschaft wäre ein digitaler Euro für unsere gemeinsame Währung ein Schritt nach vorne.“

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