Die österreichischen Versicherungsunternehmen haben im dritten Quartal 2020, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, ein um ‑0,7 Prozent auf 4,36 Milliarden Euro gesunkenes Prämienvolumen verbucht. Mehr als die Hälfte der Prämien in Höhe von 2,54 Milliarden Euro stammen aus der Schaden- und Unfallversicherung. Die größten Einbußen verzeichnete die Lebensversicherung mit Prämien in Höhe von 1,22 Milliarden Euro (-2,65 Prozent). Die Krankenversicherung schnitt im Vergleich zum Vorjahresquartal mit einem Volumen von 607 Millionen Euro am Besten ab. In den ersten drei Quartalen zusammen, betrugen die Prämieneinnahmen insgesamt 14,8 Milliarden Euro , +9,14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese setzten sich aus 8,98 Milliarden Euro der Schaden- und Unfallversicherung, 1,83 Milliarden Euro der Krankenversicherung und 3,97 Milliarden Euro der Lebensversicherung zusammen. Dies geht aus dem heute von der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) veröffentlichten Bericht zum 3. Quartal 2020 der österreichischen Versicherungswirtschaft hervor.
Finanzergebnis noch immer negativ, nur leichte Erholung des EGT
Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 im Vergleich zu jenen des Vorjahres um 18,07 Prozent auf 616,06 Millionen Euro. Im Finanzergebnis musste Österreichs Versicherungswirtschaft hingegen eine Abnahme von ‑36,57 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro verzeichnen. Das ergibt ein Minus im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von ‑27,03 Prozent, auf 933.01 Millionen Euro, verglichen mit den 1.278,67 Millionen Euro der ersten drei Quartale 2019. Gegenüber dem großen Einbruch des EGT aufgrund der Covid-19-Pandemie in den ersten beiden Quartalen (-40,41 Prozent), konnte die Talfahrt somit im Q3 2020 ein wenig abgefedert werden. 88,82 Prozent des EGT stammen dabei aus der Schaden/Unfall-Versicherung, 2,51 Prozent aus Leben- und 8,67 Prozent aus der Krankenversicherung. Die Umsatzrendite, also das Verhältnis EGT zu Prämien, betrug in den ersten drei Quartalen 6,49 Prozent, um 253 Basispunkte weniger als im Vergleichszeitraum 2019. Die stillen Nettoreserven (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) betrugen Ende des dritten Quartals 23,39 Milliarden Euro, um knapp 5 Prozent mehr als im Vorquartal.
Solvabilität nach wie vor stabil
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) aller Versicherungsunternehmen konnten zum Ende des dritten Quartals 2020 einen Solvabilitätsgrad (SCR – Solvency Capital Requirement) gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz 2016 (VAG 2016) von über 200 Prozent vorweisen, verfügten also über mehr als doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich. Mit 211,31 Prozent erhöhte sich der Median des Solvabilitätsgrads im Vergleich zum Vorquartal sogar um 6 Prozent.