Diese Woche war es endlich wieder soweit: Das Financial Breakfast des Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) fand nach der Sommerpause im Café Landtmann statt. Im Mittelpunkt stand dabei der Future Readiness Score – mit der zentralen Frage: Wie zukunftsfähig sind österreichische Versicherungs- und Finanzmarken? Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Brand Trust präsentierte Sebastian Schäfer, M.A., Partner und Geschäftsleitung Brand Trust Österreich, die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung „Fit für die Zukunft? Der Future-Power-Check für Versicherer in Österreich“. Durch das Programm führte Dr. Markus Gremmel, Vizepräsident des FMVÖ.
Future Readiness Score – Die Zukunft der Marken
Die repräsentative BrandTrust-Studie macht sichtbar, wie Versicherungsmarken in Österreich hinsichtlich Zukunftsfähigkeit wahrgenommen werden. Im Zentrum steht der sogenannte Future Readiness Score, der misst, ob Kund:innen und Kenner glauben, dass eine Marke ihre beste Zeit noch vor sich hat. Dabei zeigt sich ein differenziertes Bild: Während UNIQA, ERGO, Helvetia, Generali und die Allianz Versicherung beispielsweise als „Future Power Brand“ wahrgenommen werden, kämpfen andere große Player wie die Wiener Städtische oder Donau Versicherung mit einem Attraktivitätsverlust und geraten in die „Out Brand“-Falle. Besonders auffällig ist die generationsspezifische Wahrnehmung: Während Babyboomer und Gen Z den Versicherern tendenziell positiv gegenüberstehen, zeigt sich in den mittleren Generationen X und Y deutliche Unzufriedenheit. Damit klafft eine Lücke genau in jenen Altersgruppen, die für Versicherungen in Bezug auf Karriere, Familie und Vorsorge besonders relevant sind. Schäfer betont: „Jede Generation hat andere Wünsche, Sorgen und Probleme. Es ist wichtig die generationenrelevanten Differenzen zu verstehen und in der Marke aufzugreifen.“
Key-Takeaways für die Branche
Die Ergebnisse unterstreichen, dass Größe allein kein Garant für Erfolg und Wachstum ist. Versicherer müssen ihre Markenführung konsequent auf Zukunftsfähigkeit ausrichten und gleichzeitig Nähe sowie Relevanz für unterschiedliche Zielgruppen schaffen. Besonders die mittleren Generationen erwarten flexible Angebote, digitale Services und klare Zukunftsversprechen – hier besteht der größte Handlungsbedarf. „Bei diesen Generationen können wir das sogenannten ‚Sandwich-Dilemma´ erkennen. Dieses weist darauf hin, dass die mittleren Generationen von Unternehmen als Zielgruppe häufig zu wenig bis kaum angesprochen werden“, so Schäfer. Erfolgreiche Marken zeichnen sich dadurch aus, dass sie vorausschauend agieren, Attraktivität und Vertrauen aufbauen und Innovationen sichtbar machen. Wer dies schafft, kann die Wahrnehmung als „Future Power Brand“ festigen und sich langfristig Wettbewerbsvorteile sichern. Die Studie zeigt damit nicht nur, wo Defizite bestehen, sondern auch, welche Chancen Versicherer ergreifen können, um sich im umkämpften Markt zukunftsfit aufzustellen.
Im Anschluss an die Präsentation entwickelte sich eine rege Diskussionsrunde, die das große Interesse am Thema unterstrich. Besonders die Frage, wie die Erkenntnisse der Studie auch auf Banken und andere Finanzdienstleister übertragen werden können, stieß auf Aufmerksamkeit. Deutlich wurde: In der konsequenten Umsetzung liegt erhebliches Potenzial, um Marken in der Finanzwelt zukunftsfit zu machen.















