Insgesamt schätzt der IWF das österreichische Finanzsystem als resilient gegenüber Schocks ein und stellt der Aufsicht in der derzeitigen Struktur sowie dem Finanzplatz ein hervorragendes Zeugnis aus. Der regulatorische Rahmen, auch für Abwicklung und Krisenmanagement, wird als sehr umfassend gesehen und bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung werden signifikante Fortschritte verzeichnet. Die makroprudenzielle Aufsicht wird sowohl hinsichtlich ihrer Methoden als auch ihrer Maßnahmen als sehr effektiv und angemessen angesehen. Die vom IWF gemeinsam mit der OeNB berechneten Stresstests haben die Stabilität des Bankensystems bestätigt.
Obwohl zielgerichtete Maßnahmen die Risiken für die Finanzmarktstabilität reduziert haben, stellen strukturelle Risiken wie die starken Verflechtungen des Finanzsystems in Österreich, die spezifischen Eigentümerstrukturen sowie die Abhängigkeit von der Profitabilität der Geschäftstätigkeiten in Osteuropa nach wie vor Herausforderungen dar. Der IWF empfiehlt daher, gruppenweite Risiken, finanzielle Verflechtungen sowie nicht-nachhaltige Geschäftsmodelle von Banken in der Aufsicht entsprechend zu berücksichtigen und Datenlücken in Bezug auf den Immobiliensektor und den Unternehmenssektor stärker zu analysieren. Ebenso empfiehlt der IWF, die steigenden Risiken im Wohnimmobiliensektor effektiver zu verfolgen.
Download des 60-seitigen IWF-Report Austria.