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Sind Roboter die besseren Finanzberater?

Über diese für die Finanzbranche spannende Frage diskutierte ein hochkarätiges Podium unter der Leitung von Robert Sobotka (FMVÖ Vorstand und Geschäftsführer von Telemark Marketing) im Rahmen einer Veranstaltung des Finanz-Marketing Verbandes kürzlich bei Microsoft Österreich.
MARKETING X am 16. und 17. Oktober

MARKETING X am 16. und 17. Oktober

Zwei spannende Konferenztage rund um Marketing mit nationalen und internationalen Keynotes, Best Practices, Panels, Masterclasses und einem interaktiven Marketing-Quiz.

Erdinc Dudu, Digital Advisor von Microsoft, gab in seiner Einleitung einen Überblick über Artificial Intelligence im Allgemeinen und die Entwicklungen zu diesem Thema speziell bei Microsoft. „Es ist eine spannende Zeit, an der Schnittstelle von Technologie und Finanzdienstleistungen zu sitzen und darüber nachzudenken, was in Zukunft möglich ein wird. Die Bereitstellung personalisierter, intuitiver und nahtloser Interaktion für den Kunden wird immer wichtiger und KI – Künstliche Intelligenz – wird Banken und Versicherungen dabei unterstützen.“

Auf die Finanzbrache fokussiert war die anschließende Keynote von Sören Obling, Gründer und Geschäftsführer von FINABRO, der an ein Zusammenspiel von Mensch und Maschine in der Finanzberatung glaubt: „Die Digitale Beratung hat viele Vorteile: Eine gute User Experience, die ‚Rund-um-die-Uhr‘-Verfügbarkeit und einen Kostenvorteil: Sie kostet nichts – weder den Kunden noch den Anbieter. Das heißt aber nicht, dass der digitale Berater den menschlichen Berater ersetzen wird. Er wird vielmehr seinen Wert als Ergänzung ausspielen können“, so die Kernaussage von Obling. Es gäbe kein „Mensch gegen Maschine“. Die Frage sei eher, wie könnte der Mensch besser, also zeit- und kosteneffizienter, mittels digitaler Unterstützung arbeiten.

In der folgenden Podiumsdiskussion brachte FMVÖ-Präsidums- & Vorstandsmitglied Dr. Markus Gremmel, CMO der BAWAG P.S.K. die Sichtweise und Pläne einer der größten Retailbanken Österreichs ein: „In Zukunft werden Algorithmen und künstliche Intelligenz sicher eine wichtigere Rolle in der Veranlagung einnehmen. Typischerweise in Kombination mit persönlicher Beratung. Bei Veranlagungsprodukten beobachten wir bei vielen Kunden Wissensdefizite und Unterstützungsbedarf, wo Beratern auch in Zukunft eine wichtige Funktion zukommen wird!“

Auch in der Versicherungsbranche kann „Robo-Advisory“ ein interessantes Thema werden. DI Ronald Kraule, Vorstandsmitglied ERGO Versicherung, brachte dazu seine internationalen Erfahrungen ein. „Robo-Advisory wird derzeit primär als kostengünstige Lösung in der Vermögensverwaltung und vor allem in den Vereinigten Staaten angeboten. In der Versicherungsbranche sehe ich für Robo-Advisory im Beratungsbereich derzeit ein eingeschränktes und auf nicht beratungsintensive Produkte limitiertes Anwendungsgebiet. Sehr wohl gibt es mögliche interessante Anwendungsgebiete im Bereich der internen Prozessoptimierung sowie im Beratungsprozess als unterstützendes Instrument.“

Erwartungsgemäß brach Rudolf Mittendorfer, Geschäftsführer von VERAG und Konsumentensprecher des Fachverbandes der Versicherungsmakler in der WKÖ, eine Lanze für die persönliche Beratung: „Robo-Advisor werden auch in den nächsten fünf Jahren keine markante Veränderung am Markt bewirken. Robo-Advisor werden zum Vergleich von Fonds und Versicherungsanlageprodukten eine gewisse Rolle spielen. Je komplexer Produkte und Risikosituationen sind, umso unwahrscheinlicher erscheint ein sinnvoller Einsatz von künstlicher Intelligenz. Es fehlen auch noch Beispiele, die das Funktionieren dieser Systeme belegen. Entscheidend ist, dass Kunden einem sachkundigen Betreuer vertrauen können, der mit ihnen die passende Vorsorgestrategie und Produkte auswählt.”

Im Rahmen der zweistündigen Veranstaltung wurden viele Aspekte (Was erwartet sich der Kunde? Wie reagieren die Berater auf die digitale Konkurrenz oder Unterstützung? Gibt es Kostenvorteile für Kunden und Finanzinstitute? Ist digitale Beratung ethisch vertretbar?) und mögliche Lösungsansätze des Themas diskutiert.

Mit der Fragestellung, ob in Zukunft – analog zum Internet-of Things – Robo-Advisors die Finanzgeschäfte mit Robo-Customers, die den Kunden digital vertreten, ausmachen werden, brachte der FMVÖ-Vorstandsmitglied und Moderator Robert Sobotka, Telemark Marketing, das Publikum zum Nachdenken und beim Networking zu ausgiebigen Diskussionen.

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