Das unabhängige Online-Tarifvergleichsportal durchblicker.at hat den Einfluss der Pandemie auf das Verhalten der Banken bei der Kreditvergabe analysiert. Seit Jahren wahren die Finanzierungskosten für Immobilien gering und Kredite wurden leicht vergeben. Bedingt durch COVID-19 zeichnet sich nun eine Trendwende ab: Während das Zinsniveau mittlerweile annähernd auf Vor-Corona-Level ist, hat sich die Ablehnungsquote deutlich erhöht. Laut der Analyse legen die Banken in der Bonitätsprüfung bei Kreditanträgen aktuell strenge Maßstäbe an.
„Vor der Krise war vor allem das Gesamtbild entscheidend“, erklärt Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker.at. „Jetzt bemerken unsere Finanzierungsexperten, dass sich die Genehmigungsrichtlinien der Banken teilweise verschärft haben. Kreditanfragen werden aktuell deutlich häufiger abgelehnt.“ Das betrifft vor allem Selbstständige und Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Auch Personen in Kurzarbeit, mit befristeten Verträgen oder jene, die kürzer als sechs Monate angestellt sind, werden häufig abgelehnt. Die strengen Kriterien greifen selbst, wenn der Partner regulär beschäftigt ist und bei Eigenmittelquoten von weniger als 20 Prozent.
Aus der Analyse geht ebenfalls hervor, dass es große Unterschiede zwischen den einzelnen Kreditinstituten gibt – manche zeigen sich deutlich toleranter. Konsumentinnen und Konsumenten rät Baudisch, mehrere Optionen durchzurechnen und Preise zu vergleichen.