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Udo Müller, CEO paysafecard
© Felix Hohagen

Udo Müller, CEO paysafecard

Udo Müller, paysafecard: „Sind mit Online-Zahlungslösung führend in unserer Nische.“

Der Zahlungsdienstleister paysafecard verzeichnet ein erfoIgreiches erstes Halbjahr. Im Interview plaudert Udo Müller, CEO paysafecard, über die Expansion in weitere Märkte, das Leistungsportfolio von paysafecard und die Coronakrise.

ForumF: Seit Ende Jänner kooperieren Sie mit Google in Österreich und bieten Ihre Zahlungsoption hierzulande sowie in fünf weiteren Märkten im Google Play Store an. Zudem haben Sie die Expansion mit Ihren Payment-Lösungen in Südamerika fortgesetzt. Welche Ziele haben Sie sich für die zweite Jahreshälfte 2020 gesetzt?

Udo Müller: Bestehende paysafecard-Märkte stärken, indem wir neue Produkte ausrollen. Dazu gehört etwa die Einführung von Paysafecash, einer eCash-Zahlungslösung für den E‑Commerce, die bereits in mehr als 25 Ländern verfügbar ist. Wir sind auch Teil der Paysafe-Gruppe und können Produkte und Dienstleistungen aus anderen Teilen der Familie anbieten. Wir forcieren auch die Einführung in neuen Märkten, wie beispielsweise die kürzliche Einführung der paysafecard in Paraguay. In Europa decken wir bereits praktisch alle Länder ab, aber es gibt noch Entwicklungspotenzial auf anderen Kontinenten. Selbstverständlich geht jedem Schritt eine detaillierte Marktanalyse voraus. Zudem streben wir die Kooperationen mit starken Partnern auf Augenhöhe an: paysafecard ist ein angesehener Marktführer im Bereich eCash mit einer starken Erfolgsbilanz als Partner, deshalb wollen auch Unternehmen wie Google, Amazon, Sony, Spotify, Samsung und YouTube mit uns zusammenarbeiten. Wir sind jetzt besonders stark im Online-Unterhaltungssektor, wo es eine echte Nachfrage nach unserem Angebot gibt, und deshalb werden wir uns auch weiterhin darauf konzentrieren.

ForumF: Wie wichtig ist der DACH-Raum und wie wichtig ist der österreichische Markt für paysafecard?

Udo Müller: Wir sind ein österreichisches Unternehmen – 2000 in Österreich gegründet, von österreichischen Unternehmern und heimischen Finanzinvestoren. Als Teil der führenden spezialisierten Zahlungsplattform Paysafe beschäftigen wir hier in Wien rund 300 Mitarbeiter. Natürlich sind wir jetzt Teil eines globalen Unternehmens und unser Angebot reicht über Österreich hinaus, aber unser Herz schlägt immer noch hier und es wird immer ein wichtiger Teil unseres Erbes und unserer Kultur sein. Das ist auch der Grund für viele unserer gemeinnützigen lokalen Aktivitäten, etwas, das für Paysafe wichtig ist. Die DACH-Region umfasst für uns natürlich auch die Schweiz und Deutschland, und wir sind in beiden Ländern aktiv vertreten. Deutschland ist tatsächlich einer unserer größten Märkte weltweit.

ForumF: Was unterscheidet Sie von anderen Zahlungsdienstleistern?

Udo Müller: Als echter eCash-Spezialist bieten wir eine sichere Online-Zahlungslösung für Verbraucher, die es vorziehen, Bargeld online zu verwenden, weil sie entweder keine Kreditkarte besitzen oder weil sie es vorziehen, ihre Finanzdaten nicht online weiterzugeben. Wir sind führend in unserem Nischenbereich.

ForumF: Sie bieten Prepaid- bzw. Online-Bargeldlösungen an, welche Leistungen umfasst Ihr Leistungsportfolio konkret?

Udo Müller: Unser bekanntestes Kernprodukt ist das Prepaid-Zahlungsmittel paysafecard: Sie erwerben einen 16-stelligen PIN in einer unserer über 650.000 Verkaufsstellen weltweit. Damit bezahlen Sie online durch Eingabe des PINs. Typische Anwendungen sind digitale Unterhaltungsangebote, insbesondere eSport oder Online-Gaming. Neben dem Kernprodukt sind für bestimmte Zielgruppen eine Reihe von Zahlungsmethoden und Dienstleistungen entwickelt worden, wie z.B. paysafecard Mastercard, my paysafecard (Online-Zahlungskonto) und paysafecard direct. Die zweite Säule ist die eCash-Lösung Paysafecash, die eher für den traditionellen eCommerce sowie für den Finanzdienstleistungs- und Versorgungssektor gedacht ist. Der Kunde wählt beim Check-Out ‚Paysafecash’ als Zahlungsmethode aus und lädt den generierten QR/Barcode in seine Brieftasche. Der Code kann ausgedruckt oder an ein Mobiltelefon gesendet werden. Der Kunde kann dann den Restbetrag an der nächstgelegenen Paysafecash-Zahlstelle bezahlen. Der Online-Shop bearbeitet die Bestellung direkt nach der Zahlung und die Ware wird ausgeliefert. Es sind keine Kundenkonto- oder Kreditkartendaten erforderlich, und die Zahlung ist vollkommen sicher.

ForumF: Inwiefern wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Tagesgeschäft und den Payment-Bereich insgesamt aus?

Udo Müller: Es ist noch zu früh, um zu sagen, welche Auswirkungen COVID-19 auf Paysafe haben wird. In einigen Bereichen konnten wir weiterhin positive Einnahmen verzeichnen – Paysafecard ist einer davon, da die Menschen im Moment mehr denn je auf Home Entertainment angewiesen sind. Was die Auswirkungen auf die Zahlungsverkehrsbranche betrifft, so haben wir gerade einige Untersuchungen dazu durchgeführt, bei denen wir mit etwa 2.000 Verbrauchern in Österreich und Deutschland gesprochen haben. Für Österreich ergab sich dabei, dass etwa die Hälfte der Österreicher (48 Prozent) Bargeld für das sicherste Zahlungsmittel in einer Krise halten und knapp drei Viertel würden Zugangsbeschränkungen zu Bargeld mit Sorge sehen. In Deutschland zeigten die Ergebnisse, dass etwa 97 Prozent aller Deutschen weiterhin in Geschäften vor Ort einkaufen aber auch fast ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) zu Zeiten von Corona wesentlich mehr online shoppt.

ForumF: Und wie sehen Sie die weitere Entwicklung für Payment-Dienstleister?

Udo Müller: Wir gehen davon aus, dass sich die Entwicklung der Zahlungsdienstleistungen fortsetzen wird. Einige der wichtigsten Trends, die sich im vergangenen Jahr herauskristallisiert haben, werden im Jahr 2020 noch deutlicher hervortreten, und neue aufkommende Technologien werden ebenfalls Auswirkungen haben.

ForumF: Paysafecard wurde im Jahr 2000 mit dem Hauptsitz in Wien gegründet. Wie viele Mitarbeiter umfasst das Team am Wiener Standort und wie viele Mitarbeiter beschäftigt die Paysafe Group International.

Udo Müller: Derzeit gibt es in Wien fast 300 Paysafe-Mitarbeiter, darunter etwa 250 Mitarbeiter für paysafecard. Weltweit besteht das Paysafe-Team aus etwa 3.000 Mitarbeitern an über 12 Standorten.

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