Die österreichische Wirtschaft verzeichnete zu Jahresbeginn 2017 das höchste Wachstum seit sechs Jahren. Dahinter steht vor allem ein günstiges Zusammenspiel außenwirtschaftlicher Faktoren. Zum einen belebte sich seit 2016 die Importnachfrage Chinas. Neben anderen Ländern in Ostasien profitierten davon Rohstoffexporteure wie Russland, aber eben auch Österreich (vor allem über Zulieferketten mit Deutschland), da die heimischen Exporteure von Investitionsgütern und Maschinen sehr gut in die weltweiten Wertschöpfungsketten integriert sind.
Zum anderen löst sich allmählich der Investitionsstau in Ostmitteleuropa, der 2016 wegen der Verzögerung der Auszahlung von EU-Förderungen entstanden war. Der österreichische Außenhandel profitiert damit zur Zeit mehrfach, denn auch in den USA nahm die Investitionstätigkeit und damit die Nachfrage nach österreichischen Erzeugnissen Anfang 2017 wieder kräftig zu.
Heuer werden diese günstigen Impulse wohl noch anhalten; die Unternehmen bewerten die aktuelle Lage und die Entwicklung in den kommenden Monaten äußerst optimistisch. In Ostmitteleuropa wird sich die Investitionstätigkeit dann wieder normalisieren, und in den USA werden von wirtschaftspolitischer Seite wohl eher die Steuern gesenkt als große Investitionsprojekte angegangen.
Insgesamt wird die Wirtschaft aber auch 2018 kräftig expandieren, nicht zuletzt aufgrund der robusten Binnennachfrage. Zwar laufen die konsumstützenden Effekte der Steuerreform heuer aus, doch stärkt der Rückgang der Arbeitslosigkeit die Einkommen der privaten Haushalte und ihren Verbrauch. Eine Entwarnung für den Arbeitsmarkt wäre aber verfrüht: Der Großteil der zusätzlichen Beschäftigung wird nicht aus dem bestehenden Reservoir an Arbeitsuchenden rekrutiert.