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Wie Apple immer mehr zu einer Art Bank wird

Gernot Kammerer
Gernot Kammerer
Noch ist es kein Angriff auf das traditionelle Bankgeschäft, aber Apple baut unbeirrt an seinem Ökosystem, dass immer mehr Services rund um die eigenen Finanzen integriert.

Apple wird immer mehr zu einer Bank, ohne dabei eine Bank zu sein. Nach Apple Pay, dass sich unter anderem in Deutschland bereits zur Nummer Eins unter den Online-Bezahldiensten gemausert hat, geht der Konzern in den USA gleich noch ein paar schnelle Schritte weiter. Dort gibt es bereits die Apple Card, die laut eigener Aussage eine „komplette Neuerfindung der Kreditkarte“ ist. Mit Goldman Sachs als Partner tastet sich Apple nun noch weiter ins Bankgeschäft vor.

Die Apple Card bietet (vorerst wieder nur in den USA) künftig auch ein verzinstes Tagesgeldkonto, das praktischerweise gleich über die vorinstallierte Wallet verwaltet wird. Mit dem Tagesgeldkonto wird jetzt also zum Angriff auf die Neobanken geblasen. Sparen war noch nie einfacher, denn alles, was ich dazu brauche, ist bereits nach dem Auspacken auf dem Smartphone vorhanden. Und weil es so einfach ist, hat Apple auch gleich noch ein Cashback-Programm aufgesetzt. Bei ausgewählten Händlern gibt es drei Prozent, bei allen anderen zwei Prozent, die beim Bezahlen mit der Apple Card direkt auf das Sparkonto wandern. Natürlich kann auch Geld von einem anderen Bankkonto bei Apple eingezahlt werden.

Drei Jahre nach dem Start der Apple Card kann man aus Europa zusehen, wie Apple Schritt für Schritt mit Bankkooperationen mit immer umfassenderen Finanzprodukten Fuß fasst. Es gibt bereits Gerüchte über den Aufbau einer eigenen internen Kreditabteilung und Anfang dieses Jahres hat der Konzern ein Start-up übernommen, dessen Hauptprodukt die Risikoabschätzung für Kreditgeber war. Für 2023 wird gemunkelt, dass ein eigenes Angebot rund um „Buy Now Pay Later“ gelauncht werden soll.

Die EU-Kommission untersucht bereits die tiefe Integration von Apple Pay und vermutet Marktmissbrauch. Dennoch sei den Banken geraten, aktiv an der Verbesserung (Stichwort: Usability) ihrer Produkte zu arbeiten und die Situation nicht zu unterschätzen oder gar zu ignorieren.

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