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Wie ein österreichisches FinTech Urlaubszeiten revolutioniert

Elisa Krisper
Elisa Krisper
Erst am 23. März verkündete das erfolgreiche Wiener FinTech Bitpanda, dass MitarbeiterInnen unbegrenzt Urlaub nehmen dürfen. Doch mit welchem Ziel?

Der globale Arbeitsmarkt hatte sicherlich schon bessere Tage, wenn man sich die nach wie vor anhaltende Pandemie sowie den Russland-Ukraine-Krieg und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten ins Gewissen ruft. Umso ungewöhnlicher, dass Bitpanda in ausgerechnet – oder gerade deswegen? – jüngst verkündete, dass die eigenen MitarbeiterInnen ab sofort nicht auf die gewohnten 25 Urlaubstage pro Jahr Anrecht haben, sondern sich unbegrenzt Urlaub nehmen dürfen. Dieses Angebot soll bereits ab 1. April von den insgesamt über 1.000 MitarbeiterInnen in Anspruch genommen werden können. Zusätzlich soll es zwei sogenannte „Recharge Weeks” geben, die alle MitarbeiterInnen (bis auf wenige Ausnahmen) für zwei Wochen freistellen soll. Eben genannte Ausnahmefälle erhalten dann zu einem späteren Zeitpunkt die freien Tage abgegolten – es muss ja schließlich fair bleiben. Zuletzt will das Wiener FinTech Bitpanda auch, dass die Elternzeit revolutioniert wird und nicht ausschließlich Frauensache bleibt. Konkret heißt das, dass eine geschlechtsneutrale, 20-wöchige und voll bezahlte Elternzeit für alle neuen Eltern eingeführt wird. Unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Familienstatus. Und: Bitpanda-MitarbeiterInnen soll es möglich sein, für 60 Tage im Jahr von überall auf der Welt („Work from everywhere”) zu arbeiten.

Eingeführt wurden diese Änderungen übrigens von der holländischen HR-Chefin, Lindsay Ross, die seit 2021 bei Bitpanda tätig ist. Ross dürfte sich von amerikanischen Unternehmen, wie zum Beispiel Netflix, inspirieren lassen, denn dort ist das Arbeitszeit-Modell mit deutlich mehr Urlaub bereits gang und gebe. Das einfache Ziel an der ganzen Aktion ist, sich im „War for talents” zu behaupten – sprich, sich als Unternehmen vom Mitbewerb zu differenzieren und besondere MitarbeiterInnen-Benefits anzubieten, die ein Abwandern zur Konkurrenz verhindern sollen. Ob das auch Bitpanda glückt, werden wir eventuell im Laufe des Jahres sehen. Dass sich jetzt alle 1.000 Bitpanda MitarbeiterInnen ein drei Viertel das Jahres frei nehmen werden, halte ich für unwahrscheinlich. Schließlich spielen die MitarbeiterInnen eines jeden Unternehmens eine maßgebliche Rolle bei dem Unternehmenserfolg – das Credo lautet „Fair Use”, um mit einem weiteren Anglizismus abzuschließen.

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