Die Wiener Städtische Versicherung steigerte im Vorjahr 2020 ihr Prämienvolumen um 3 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro und ist damit deutlich stärker gewachsen als der österreichische Markt (1,5 Prozent). Der Marktanteil erhöhte sich auf 17,8 Prozent, damit liegt die Wiener Städtische weiterhin auf dem zweiten Rang in Österreich. „Wir sind bisher sehr stabil durch die Corona-Krise gekommen. 2020 war für uns trotz der zahlreichen Einschränkungen ein solides Jahr, 2021 wird es nicht einfacher, alles hängt von der Covid-19-Eindämmung und der davon abhängigen Wirtschaftsentwicklung ab“, sagt Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung.
Besonders stark war der Prämienzuwachs in der Schaden-/Unfallversicherung mit 4,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Haupttreiber waren die allgemeine Haftpflichtversicherung und die Sparten Sturmschaden und Glasbruch, in der Kfz-Versicherung stieg insbesondere die Nachfrage nach der Kaskoversicherung überdurchschnittlich stark an. Die Themen Gesundheit und Gesundheitsvorsorge haben durch die Pandemie einen zusätzlichen Schub erfahren, die Krankenversicherung legte im Vorjahr um 3,9 Prozent auf 434 Millionen Euro zu. Selbst in der Lebensversicherung verzeichnete die Gesellschaft in einem schwierigen Marktumfeld ein Plus von 1 Prozent, und mit einem Prämienvolumen von 1,3 Milliarden Euro ist und bleibt die Wiener Städtische damit die klare Nummer eins in Österreich.
Der Gewinn vor Steuern (EGT) lag im Vorjahr bei 124,3 Millionen Euro (IFRS) und damit um 30 Prozent niedriger als im Jahr davor. Ausschlaggebend dafür waren ein geringeres Finanzergebnis aufgrund der anhaltenden Niedrigzinssituation sowie Abschreibungen von Beteiligungen. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) hat sich 2020 um 0,6 Prozentpunkte auf 91,8 Prozent verbessert.
Digitalisierungsstrategie verstärken
Unabhängig von der Corona-Krise wird die Wiener Städtische ihre vor Jahren gestartete Digitalisierungsoffensive weiter vorantreiben. „Wir werden in den kommenden drei Jahren weitere 100 Millionen Euro in Digitalisierungsprojekte investieren. Ziel ist es, den digitalen Kundenservice noch weiter auszubauen, ganz nach unserem Motto: Convenience first“, so Müller. So soll eine moderne und innovative Kundenplattform zur Verfügung stehen und die „losleben-App“, mit der Kunden rasch und einfach ihre Rechnungen in der Gesundheitssparte und in der Haushaltversicherung einreichen können, wird als zentrale digitale Drehscheibe für sämtliche Einreichungen und Schadensmeldungen etabliert. Schrittweise werden die Unfall- und Kfz-Versicherung in diese App integriert. Die „losleben“-App ist bereits heute die mit Abstand bestbewertete Versicherungs-App in Österreich.
Nachhaltige Investments liegen im Trend
Das Bewusstsein für nachhaltige Investments ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Wiener Städtische hat im Vorjahr erfolgreich die Fondspolizze „Eco Select Invest“ und die s Fonds-Polizze ECO – beide prämiert mit dem österreichischen Umweltzeichen – auf den Markt gebracht und in nur wenigen Monaten mehr als 1.200 Verträge abgeschlossen. „Das zeigt uns eindeutig, dass nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investieren unseren Kundinnen und Kunden immer wichtiger wird und im Mainstream angekommen ist. Schon jetzt fließt jeder zehnte Euro in der fondsgebundenen Lebensversicherung in nachhaltige Fondspolizzen – Tendenz stark steigend“, erklärt der CEO der Wiener Städtischen.
Ausblick
In der Prämienentwicklung knüpft die Wiener Städtische 2021 nahtlos an das erfolgreiche Vorjahr an. Im ersten Quartal verzeichnete die Gesellschaft in der Sachversicherung und Gesundheitsvorsorge ein solides Prämienplus. „Mit dem Auftakt können wir trotz vieler wirtschaftlicher Unsicherheiten zufrieden sein. Ich rechne damit, dass sich die Konjunktur durch das erhöhte Impftempo ab dem Sommer deutlich erholen wird, davon sollten alle profitieren“, sagt Müller. Unabhängig von der Corona-Pandemie sieht er vor allem in der Personenversicherung weiterhin großes Potenzial: Die Gesundheitsvorsorge nimmt einen immer höheren Stellenwert ein und auch die private Alters- und Pflegevorsorge wird – aufgrund der unaufhaltsamen demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen – immer dringlicher.