In Kooperation mit
Peter Neubauer

Wo sind an der Spitze der Finanzinstitute bloß die Marketer und Vertriebler geblieben?

Täuscht der Eindruck oder ist es tatsächlich so? Bei Bestellungen von C-Level Funktionen – insbesondere bei Finanzinstituten – kommen laufend und häufig Finanzer, Controller und Risikomanager zum Zug.

Einladung zum KURS Bankenkongress 2025

Exklusive Ermäßigung für ForumF-Leser:innen! Am 25. und 26. März 2025 trifft sich die Banken- und Finanzbranche in Wien zum KURS Bankenkongress – dem führenden Event für aktuelle Trends.

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Finanzer, Controller und Risikomanager sind vitale Funktionen für Finanzinstitute. In einigen Landesteilen (Burgenland?) dürfte das noch nicht angekommen sein (kleiner, schlechter Scherz am Rande …). Haben wir nicht auch gelernt (das war common sense in den letzten 20, 30 Jahren), dass man Unternehmen, Banken, Versicherungen „vom Markt her“ führen sollte? Der Markt steht wohl für „Kunden“. Um ein Geldinstitut erfolgreich zu führen, Innovationen voranzutreiben (nein, wir strapazieren hier nicht das zu Tode gerittene Thema „Disruption durch Fintechs“), am Puls zu sein, braucht´s doch (auch) Marketing- und Vertriebsleute. Und wir reden hier nicht von den abgehobenen Werbe-Fuzzis (die es nach meiner Wahrnehmung in den Banken und Versicherungen ohnehin nicht gibt), sondern über qualifizierte Menschen, die den Markt, die Kunden, die Produkte kennen und mit Leidenschaft das Geschäft steuern und gestalten!

Aber wo sind die? Bis auf wenige, einzelne Ausnahmen: Wo sind die Persönlichkeiten, die den Markt prägen, offensiv agieren, die Kunden verstehen und mit ihnen aufstehen und schlafen gehen? Es ist wohl ein Zeichen der Zeit, dass die Aufsichtsräte intensiv und vorwiegend darauf schauen, dass die Kapitalmärkte zufrieden sind, das Risiko unter Kontrolle ist, die Regulatorien und Compliance eingehalten werden. Zu groß ist die Pein, wenn da Fehler passieren.

Die Frage sei gestattet: Ist das nicht ein trauriges Bild? Stellen wir uns vor, eine Lebensmittelkette würde vom Logistiker geführt, ein Medienhaus vom Leiter der Druckerei, eine Modekette von der Produktionsmanagerin. Und gleichzeitig rühmen sich die Newcomer in unserem Business, dass sie eben „keine Banker“ sind! Übersetzt: Dass sie sich um klassische Tugenden der Branche nicht kümmern und mal schauen, wie lange man damit „Erfolg“ haben kann (= Kunden gewinnen).

Es sei also hier eine Lanze gebrochen: für die, die unser Geschäft der Finanzdienstleistung mit Leidenschaft, Sachkenntnis und Kundenorientierung machen. Echte „Banker“ und „Versicherer“ halt.

14 Antworten

  1. Dieser Eindruck täuscht ganz sicher nicht, leider! In einer ohnehin (u.a. auch genau aus diesem Grund) sehr in Bedrängnis geratene Branche, die sich aber auch oft unter Wert verkauft…

  2. ist es nicht einfach so: Will eine Bank am Markt erfolgreich sein, wachsen, Kundenorientierung steigern, brauch es einen vertrieblich orientierten Manager ganz vorne. Will die Bank hingegen Finanzergebnisse optimieren, konsolidieren, Risikokosten senken braucht es Finanzer und Risikomanager an der Unternehmensspitze! Gibt es Beispiele, die das belegen, oder Studien?

  3. Danke für die Kommentare
    ich kenne keine diesbezüglichen Studien; und die beschriebene Logik ist sicher richtig, nur: wenn jetzt quasi alle den sicheren Weg gehen, wird es keine Dynamik geben, denn der Fokus ist auf Absicherung des Geschäftsmodelles; Dynamik wird es aber brauchen; man stelle sich vor (so absurd ist es nicht), die Banken würden ab jetzt vorwiegend von Technikern geleitet – mit dem Argument „ohne Technologie geht heute im Bankgeschäfts nichts”…

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

In Kooperation mit

FMVÖ

Wöchentlich die wichtigsten News?

Melden Sie sich für unseren Newsletter an und erhalten Sie jeden Donnerstag die aktuellsten News aus der österreichischen Finanzmarketingszene in Ihren Posteingang.