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Wo sind Österreichs „grüne Girokonten“?

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Elisa Krisper
Nachhaltiges Veranlagen boomt. Der Unterschied zu herkömmlichem Veranlagen besteht unter anderem darin, dass das veranlagte Geld ausschließlich für nachhaltige Projekte bzw. Unternehmen verwendet wird. Aber warum gibt es nur so wenige „grüne“ Girokonten?
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Die Volksbanken Gruppe bzw. Union Investment, die Fondsgesellschaft der österreichischen Volksbanken, verzeichneten laut einer Aussendung einen regelrechten Boom was nachhaltiges und „grünes“ Veranlagen betrifft. Die Mittelflüsse in nachhaltige Fonds haben sich demnach verdreifacht im Vergleich zum Vorjahr. Daraufhin wurde unverzüglich die „nachhaltige Produktpalette“ der Volksbanken erweitert. Ein „grünes“ Girokonto sucht man bisher allerdings vergeblich.

Doch warum ist das so? Auch ich persönlich möchte gerne, dass mein Geld möglichst nachhaltig verwendet wird und nicht wahllos im Wirtschaftskreislauf mitschwimmt. Mir ist wichtig zu wissen, wofür mein Geld verwendet werden kann. Als Erste Bank-Kundin habe ich bisher allerdings noch kein „grünes Girokonto“ im Portfolio entdeckt. Im Vergleich zeigt sich, dass zum Beispiel die Bank Austria bereits seit Oktober 2020 ein „grünes Girokonto“ anbietet – das „Go Green Konto“, welches mit dem „Österreichischen Umweltzeichen“ ausgezeichnet wurde. Auch die HYPO Niederösterreich bietet ein nachhaltiges Girokonto an und aktuell wirbt die Oberbank für ihr „be(e) green Konto“.

Nach meiner Recherche wird mir klar, warum nachhaltige Girokonten noch nicht ganz so etabliert sind. Es geht bei Nachhaltigkeit im Bankenwesen um viel mehr als die Verwendung der finanziellen Mittel. Nachhaltigkeit bei Girokonten beinhaltet beispielsweise auch, dass das Konto rein digital geführt wird, um möglichst viele CO2-Emmissionen einzusparen und komplett papierlos funktioniert, um den grünen Fußabdruck möglichst klein zu halten. Es sind also mehrere Faktoren, die ein Konto „grün“ machen. Um sicher zu gehen, dass es Banken mit ihren „grünen“ Produkten auch ernst meinen und nicht sogenanntes „Greenwashing“ betreiben, gibt es das „Österreichische Umweltzeichen“, das vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Infrastruktur und Technologie (BMK) ins Leben gerufen wurde. Gute Sache, denn so ist sichergestellt, dass Banken in Österreich bzw. ihre Produkte auch wirklich nachhaltig sind. Und das dauert, denn gut Ding braucht Weile, wie es so schön heißt. Ich werde mich also noch ein wenig gedulden und hoffe, dass es schon bald möglich sein wird, zwischen mehreren „grünen Girokonten“ in Österreich wählen zu können. Wie wichtig und relevant Nachhaltigkeit im Bankenwesen ist, unterstreicht auch der Sonderpreis für Nachhaltigkeit, der am 21. September im Zuge der Finance Marketer of the year Awards in Wien vergeben wird.

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