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Woran liegt es, dass der Anteil der weiblichen Führungskräfte im Finanzsektor so gering ist?

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Vera Steinhäuser
Aktuell sieht es in Österreich traurig aus: 30 Prozent der Aufsichtsratspositionen der Branche sind weiblich besetzt und nur 10 Prozent der operativen Geschäftsführung.

Als vor ein paar Wochen bekannt wurde, dass eine Frau nun die Geschäfte der Erste Bank leiten wird, war das eine überraschende Meldung – für viele positiv aber dennoch überraschend.

Denn immer noch ist es außergewöhnlich und keinesfalls Standard, wenn eine Frau an die Spitze eines Finanzdienstleisters gestellt wird. Und das, obwohl im Jahr 2020 wirklich jedem klar ist, dass Unternehmen ungemein davon profitieren, wenn sie von Frauen oder einem diversen Führungsteam geleitet werden. Gerade im Finanzdienstleistungsbereich wäre es von entscheidendem Einfluss, wenn mehr Frauen mit risikobewusstem und nachhaltigem Führungsstil positiv wirken würden.

Doch aktuell sieht es in Österreich trauig aus: 30 Prozent der Aufsichtsratspositionen der Branche sind weiblich besetzt und nur 10 Prozent der operativen Geschäftsführung.

Die Frage drängt sich also auf: Woran liegt es, dass der Anteil der weiblichen Führungskräfte im Finanzsektor so gering ist?

Wenn man sich einschlägige Studien und Befragungen dazu ansieht, wird klar, dass vor allem die geschlechtsspezifischen Rollenbilder im Weg stehen. Diese traditionellen Geschlechterrollen sind nach wie vor in unseren Köpfen verankert und drängen Frauen eher in die Rolle einer Mutter und Haushaltsmanagerin, als in die einer toughen Bankerin.
Ferner sind es teilweise die Arbeitsbedingungen der Branche, die es Frauen nicht einfach machen, den Job und das Privatleben zu vereinen. Nach wie vor werden eine starke Präsenzkultur und ein leidenschaftlich aufopferndes Zeit(miss)management gelebt.

Erfreulich ist es jedoch, dass von vielen Banken das Thema Diversität ganz oben auf die Agenda gestellt wird. Wir müssen uns dennoch darüber im Klaren sein, dass nach jahrzehntelanger Monokultur ein Umdenken und Um-Leben etwas länger dauern wird. Geduld und Beharrlichkeit sind also gefragt!

Mag. Vera Steinhäuser ist Zertifizierter Business Coach und Kommunikationsexpertin. Steinhäuser ist erreichbar unter www.zwo.coach.

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