Laut einer aktuellen und wiederholten durchblicker-Umfrage, haben den finanziellen Schock des ersten Corona-Lockdowns noch nicht verdaut. Denn 43 Prozent der Haushalte haben in der ersten Welle Einkommenseinbußen erlitten. Jeder sechste der genannten Prozent hat sich davon bereits erholt – also 36 Prozent leiden noch an den Einbußen. Durchschnittlich hatten die betroffenen Haushalte 565 Euro weniger im Oktober zur Verfügung. Das ergibt einen Einkommenseinbruch von 36 Prozent zu Prä-Corona-Zeiten. Besonders schwer ist die derzeitige Situation für Selbstständige, Arbeiter und Arbeitssuchende.
Ein Grund: Kurzarbeit?
Jeder zweite betroffene Haushalt – etwa 49 Prozent – führt als Grund für die Reduktion der finanziellen Mittel Kurzarbeit an, bei rund jedem Sechsten spielen Faktoren wie der Wegfall von Überstunden, die Kündigung oder Umsatzrückgang bei selbstständiger Arbeit eine Rolle. Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker, kommentiert: „Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass die Zeit seit der ersten Welle für die meisten Haushalte nicht ausgereicht hat, um sich wieder zu erfangen. Der zweite Lockdown und seine negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft bedeuten für die Haushalte jetzt eine zusätzliche Verschlechterung. Das bemerken wir auch im Sparverhalten der Leute bei ihren laufenden Fixkosten. Die Nutzung unserer Tarifvergleichsrechner hat seit dem Lockdown im Frühjahr deutlich zugenommen und liegt derzeit in den meisten Bereichen auf Rekordniveau.”
Wie sieht es in den Bundesländern aus?
Regional leiden aktuell Salzburger Haushalte am meisten an den finanziellen Folgen der Corona-Krise, nämlich 44 Prozent, gefolgt von Tirol mit 41 Prozent und Oberösterreich mit 40 Prozent. Wie bereits im April, beklagen in der Bundeshauptstadt mit einem Drittel die wenigsten Menschen Einkommensverluste. Das Ausmaß der Reduktion ist mit durchschnittlich 806 Euro in Kärnten am höchsten, gefolgt von Salzburg mit Einbußen von 618 Euro pro betroffenem Haushalt. Wien liegt mit 593 Euro im Mittelfeld.
Wen trifft es am meisten?
Fixkosten stellen für die meisten eine hohe monatliche Belastung dar. Daher wollte durchblicker zusätzlich wissen, wie es um die wiederkehrenden monatlichen Zahlungen steht. Hier geben vor allem freie Dienstnehmer (14 Prozent), neue Arbeitssuchende (10 Prozent) und Arbeiter (9 Prozent) an, ihre Fixkosten aufgrund des reduzierten Einkommens nicht mehr decken zu können. Etwa jeder Zehnte hat die Krise bisher zum Anlass genommen, seine Fixkosten zu optimieren und dadurch Geld zu sparen. “Fixkosten sind jener Lebensbereich, wo man mit einem Anbieterwechsel oft schnell die Geldbörse entlasten kann, ohne dabei zurückstecken zu müssen. Vor allem im Bereich Versicherungen und Finanzen nützen die betroffenen Haushalte hier zunehmend das Sparpotenzial,” so Baudisch.