Im ersten Halbjahr 2024 entwickelten sich die internationalen Finanzmärkte insgesamt positiv, dies trotz anhaltender geopolitischer und konjunktureller Unsicherheiten. Die LGT konnte in diesem Umfeld ihr Kundengeschäft weiter ausbauen und profitierte von der über die vergangenen Jahre kontinuierlich gesteigerten Vermögensbasis. In Einklang mit ihrer internationalen Wachstumsstrategie investierte die LGT weiter in das Kundenangebot, die Beratung und ihre technologische Plattform. Ein spezifischer Fokus bleibt für die LGT der Bereich nachhaltige Anlagen, wo sie als Pionierin ihre Investmentexpertise und die Produktpalette laufend ausbaut. Seit September 2023 sind die Resultate des akquirierten britischen Wealth-Management-Geschäfts von abrdn in den Ergebnissen der LGT enthalten.
Der Bruttoerfolg der Gruppe erhöhte sich im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem ersten Semester 2023 um 4 Prozent auf Schweizer Franken 1.28 Milliarden. Der Kommissions- und Dienstleistungserfolg im Kerngeschäft stieg dabei um 15 Prozent auf 852.4 Millionen Schweizer Franken, was auf höhere Brokerage-Einnahmen und höhere Investment- und Administrations-Fees zurückzuführen ist. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft reduzierte sich im normalisierten Zinsumfeld um 30 Prozent auf 192.3 Millionen Schweizer Franken, nachdem der Anstieg des Zinsniveaus im vergangenen Jahr den Zinserfolg stark positiv beeinflusst hatte. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und sonstiger Ertrag erhöhte sich um 10 Prozent auf 239.1 Millionen Schweizer Franken, was Zins- und Bewertungseffekte auf dem Bondportfolio, eine höhere Kundenaktivität und die höhere Vermögensbasis widerspiegelt.
Der Personalaufwand stieg um 12 Prozent auf 767.2 Millionen Schweizer Franken. Dies ist auf das kontinuierliche Personalwachstum sowohl in der Kundenberatung als auch im Produkt‑, Service- und Technologiebereich zurückzuführen, während die Abgrenzungen für langfristige Vergütungskomponenten tiefer ausfielen als in der Vorjahresperiode. Die Erhöhung des Sachaufwands von 11 Prozent auf 224.5 Millionen Schweizer Franken geht insbesondere auf höhere IT-Ausgaben für Digitalisierungsprojekte zurück. Der Posten Wertberichtigungen, Abschreibungen und Rückstellungen reduzierten sich um 9 Prozent auf 68 Millionen Schweizer Franken, was hauptsächlich tiefere Rückstellungen widerspiegelt.
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis stieg per Ende Juni 2024 auf 77.3 Prozent, verglichen mit 74.2 Prozent per Ende 2023. Der Konzerngewinn für das erste Halbjahr 2024 betrug 174.6 Millionen Schweizer Franken, was einem Rückgang um 22 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Die LGT ist mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von 19.0 Prozent per Ende Juni 2024 sehr gut kapitalisiert und verfügt über eine hohe Liquidität.
Hoher Netto-Neugeldzufluss und positive Marktperformance
Der organische Netto-Neugeldzufluss betrug im ersten Halbjahr 8 Milliarden Schweizer Franken, entsprechend einer annualisierten Wachstumsrate von 5 Prozent. Zu diesem starken Ergebnis haben sowohl das Private Banking als auch das Asset Management beigetragen. Die höheren Netto-Neugelder in der Vorjahresperiode waren, wie damals kommuniziert, durch einen substanziellen, einmaligen Zufluss eines großen Pensionskassenkunden von LGT Capital Partners im ersten Halbjahr 2023 bedingt. Die verwalteten Vermögen erhöhten sich per 30. Juni 2024 um 13 Prozent auf 356 Milliarden Schweizer Franken, gegenüber 316 Milliarden Schweizer Franken per 31. Dezember 2023. Dies widerspiegelt neben dem Netto-Neugeldzufluss eine positive Marktperformance sowie positive Fremdwährungseffekte.
Ausblick
Die LGT sieht sich gut positioniert, um weiteres Wachstum zu erzielen und mit der über die vergangenen Jahre substanziell erhöhten Vermögensbasis, bei selektiven weiteren Investitionen insbesondere im Bereich der Digitalisierung, die Profitabilität zu stärken. Sowohl im Private Banking als auch im Asset Management ist die LGT in wichtigen Märkten weltweit stark verankert. Der jüngst vorangetriebene Ausbau in Deutschland, wo die Bank mittlerweile vier Standorte in Hamburg, Frankfurt, Köln und Düsseldorf unterhält, liefert positive Impulse. Im Vereinigten Königreich hat die LGT mit der laufenden Integration von abrdn ihre Präsenz nochmals erweitert und ist in einer guten Ausgangslage, um das Geschäft auch in Wachstumszentren außerhalb von London auszubauen. Auch in Australien sowie in Asien – mit den noch relativ jungen Private-Banking-Standorten in Indien, Thailand und Japan – entwickelt sich die LGT sehr erfreulich.
Um auf ihrer internationalen Plattform eine exzellente und effiziente Dienstleistungsqualität zu bieten, investiert die LGT im Rahmen ihrer laufenden Digitalisierungsinitiative weiter in die IT-Infrastruktur. Hierbei wurden zusätzliche Ressourcen aufgebaut, um betriebliche Abläufe durch neue digitale Tools, auch im Bereich Generative AI, zu unterstützen.
Die Kompetenzen der LGT wurden auch im ersten Halbjahr 2024 durch Awards gewürdigt, beispielsweise mit der Auszeichnung «World’s Best for Family Office Services» bei den Euromoney «Global Private Banking Awards 2024» und mit den globalen Titeln für das beste «ESG Investing» und «Philanthropy Service Offering» bei den WealthBriefing «Wealth for Good Awards 2024».
S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein, Chairman LGT: „Die LGT hat das erste Halbjahr mit einem guten Ergebnis abgeschlossen und weiter in wichtige Zukunftsthemen investiert. Unser Wachstum zeugt vom Vertrauen, das die LGT genießt. Wir befinden uns in einer Zeit, in der das Marktumfeld mit einigen Unsicherheiten behaftet ist; zudem beschäftigen sich Investoren wie Privatpersonen mit Fragen zu möglichen weltpolitischen Umwälzungen und sind mit den fundamentalen Effekten des Klimawandels konfrontiert. Umso mehr wollen wir unsere langjährige Expertise in der Vermögensverwaltung und die Stabilität unseres Familienunternehmens zum Vorteil der Kundinnen und Kunden einsetzen. Es ist unser Anspruch, die LGT vorausschauend weiterzuentwickeln und Ihnen damit die besten Ressourcen für zukunftsgerichtete Vermögenslösungen zu bieten.”