Nach dem angekündigten Rückzug von ING aus Österreich vergangene Woche wird die Suche nach einer Alternative für die betroffenen Sparkunden immer schwieriger. Nachdem sich ab April 430.000 Sparkunden eine neue Bank suchen müssen, haben mehrere Banken diese Woche umgehend die Zinsen auf Sparguthaben gegen Null gesenkt bzw. ihre Vermarktungsaktivitäten eingeschränkt, berichtet das größte heimische Tarifvergleichsportal durchblicker.
„Banken bemühen sich derzeit eher nicht darum, dass die hunderttausenden ING-Kunden ihre Sparguthaben zu ihnen transferieren. Im Gegenteil: Mit dem bevorstehenden Nachfrageüberhang hat sich die Zinslage für Sparer in Österreich umgehend weiter verschlechtert. Wer jetzt aktiv um ING-Kunden wirbt, hat die 50.000 Girokonto-Besitzer im Visier”, sagt durchblicker-Geschäftsführer Reinhold Baudisch.
Für die Mehrheit der Sparer war das ING-Sparkonto ein typisches Zweit-Konto. ING hat angekündigt, nach Ende der Kündigungsfrist Sparguthaben an das angegebene Referenzkonto und damit in der Regel an die eigentliche Hausbank zu überweisen. Baudisch rät dennoch dazu, das Geld nicht einfach auf der Hausbank liegen zu lassen. Die Sparbuch-Zinsen sind zwar selbst bei den Online-Direktbanken inzwischen mehr als überschaubar. Einige wenige zahlen aber doch noch, wenn auch geringe Guthaben-Zinsen.
Für täglich fällige Sparguthaben erhält man derzeit zwischen 0,01 Prozent und 0,30 Prozent. Bei einem Jahr Bindung sind es 0,05 bis 0,71 Prozent, ab drei Jahren Bindung vereinzelt über 1 Prozent. Wer sein Geld langfristig binden kann, für den gibt es außerdem noch die Bauspar-Option. Trotz Zinsflaute ist das Interesse an Bausparverträgen laut Baudisch weiterhin ungebrochen. Für einen solchen Bausparer mit sechsjähriger Bindung liegen die variablen Zinsen aktuell bei 0,10 bis 4,0 Prozent.
Ein aktueller Vergleich der verfügbaren Zinsangebote ist online anonym und kostenlos abrufbar unter https://durchblicker.at/finanzrechner.