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Kurt Svoboda, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, Generalsekretär Louis Norman-Audenhove: „Die Versicherungswirtschaft kann einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten – sowohl als Risikoträger als auch als Investor!“
© VVO/APA-Fotoservice/Hautzinger

Kurt Svoboda, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, Generalsekretär Louis Norman-Audenhove: „Die Versicherungswirtschaft kann einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten – sowohl als Risikoträger als auch als Investor!“

VVO-Bilanz 2018: 50 Millionen Verträge und ‚gut aufgestellt‘

Die Österreicher haben aktuell in Summe rund 50 Millionen Versicherungsverträge. Der Prämienzuwachs blieb im Vorjahr mit plus 1,2 % zwar unter der Inflationsrate, doch die Leistungen sanken um 4,8 %. Der Versicherungsverband (VVO) sieht die heimischen Assekuranzen gut aufgestellt. Trotz „herausforderndem“ Umfeld.

Österreichs Versicherer nahmen 2018 nach vorläufigen Zahlen 17,3 Milliarden Euro an Prämien ein. Die Leistungen reduzierten sich dagegen um 4,8 % auf 13,9 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagen kletterten auf 111,1 Mrd. Euro. Der neue VVO-Präsident Kurt Svoboda (im Brotberuf Vorstandsvorsitzender von UNIQA Österreich und CFO/CRO der UNIQA Group sieht die Branche „gut aufgestellt“. Für 2019 rechnet der Versicherungsverband mit einem Prämienwachstum von 1,5 %.

„Wir sehen uns stabil und gut aufgestellt.“ Das betonte Svoboda anlässlich der Präsentation der vorläufigen Zahlen des Inlandsgeschäfts der österreichischen Versicherungswirtschaft 2018.

Die österreichische Versicherungswirtschaft hat 2018 einmal mehr bewiesen, dass sie mit ihrer Stärke und Stabilität ein wichtiger Faktor der heimischen Ökonomie ist. Rund 50 Millionen aufrechte Verträge haben die Österreicher. „Die Versicherungsnehmer bekamen 13,9 Milliarden Euro an Leistungen aus ihren Verträgen ausbezahlt. Sei es aus Lebensversicherungen, aus einer privaten Krankenversicherung oder als Wiedergutmachung für entstandene Schäden“, erläutert Svoboda.

Versicherungen sind auch ein wichtiger Arbeitgeber mit rund 60.000 Mitarbeitern und wirken sich stabilisierend auf die Finanzmärkte aus, da sie Vermögenswerte von mehr als 111 Milliarden Euro in Staatsanleihen, Immobilien, Beteiligungen oder Aktien investiert haben.

„Erste Berechnungen zeigen für das Geschäftsjahr 2018 sowohl in der Krankenversicherung wie auch in der Schaden-Unfallversicherung ein Prämienwachstum, in der Lebensversicherung jedoch einen Rückgang der Prämienentwicklung,“, so Prof. Dr. Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des VVO.

Lebensversicherung

Mit einem Rückgang von 3,6 % beläuft sich das Prämienvolumen der Lebensversicherung 2018 auf rund 5,6 Milliarden Euro. Die laufenden Prämien sanken mit einem Aufkommen von 4,9 Milliarden Euro um 1,7 %. Bei der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge bestehen bei den heimischen Versicherungsunternehmen rund 1,2 Millionen Verträge, das Prämienvolumen daraus beläuft sich auf rund 0,8 Milliarden Euro. Die Einmalerläge verzeichneten mit einem Prämienvolumen von 0,7 Milliarden Euro ein Minus von 14,7 %. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 6,6 Milliarden Euro, das entspricht einem Rückgang von 7,6 %, an die Kunden der Lebensversicherung ausgezahlt . Im Jahr 2019 dürfte die Lebensversicherung nach ersten Prognosen Prämieneinnahmen von rund 5,5 Milliarden Euro (rund 2,0 % minus) verzeichnen.

Die private Krankenversicherung versteht sich in Österreich als komplementärer Partner der gesetzlichen Krankenversicherung. Über die Sonderklassehonorare trägt sie wesentlich zum Erhalt erstklassiger Medizin bei. Damit wird ein entscheidender Beitrag zur Qualität des heimischen Gesundheitssystems geleistet. Für 2018 weist die private Krankenversicherung ein voraussichtliches Plus von 4,3 % mit einem Gesamtprämienvolumen von 2,2 Milliarden Euro auf. Die Leistungen nahmen um 0,2 % auf 1,4 Milliarden Euro zu. Eine erste Prognose weist für die Krankenversicherung 2019 ein Prämienwachstum von rund 3,5 % auf circa 2,3 Milliarden Euro aus.

Das Prämienvolumen der Schaden-Unfallversicherung (inklusive Kfz-Haftpflicht-versicherung) wuchs 2018 auf 9,5 Milliarden Euro an und zeigt somit eine Steigerung von 3,5 %. Die Leistungen in der Schaden-Unfallversicherung liegen mit 5,9 Milliarden Euro auch im Jahr 2018 auf hohem Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Leistungen in der Schaden-Unfallversicherung um 2,5 %. Für 2019 wird ein Prämienwachstum der Schaden-Unfallversicherung um circa 3,0 % auf rund 9,8 Milliarden Euro prognostiziert.

Untersuchungen zeigen, dass die europäische Wirtschaft auch im kommenden Jahr wachsen wird. Für Österreich werden 1,6 % (nach 2,6 % in 2018) prognostiziert und die Rahmenbedingungen bleiben in Österreich trotz einer Konjunkturabkühlung positiv. „Das wird sich auch auf die österreichische Versicherungswirtschaft positiv auswirken. Nach vorläufigen, ersten Prognosen wird das Gesamtprämienaufkommen 2019 um etwa 1,5 % auf rund 17,6 Milliarden Euro ansteigen, so gibt sich Präsident Svoboda optimistisch.

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