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Johannes Gärtner, Director bei Strategy& Deutschland

Bargeld bleibt in Österreich Spitzenreiter – Europa setzt zunehmend auf Debitkarten

Während in Europa die Debitkarte zur beliebtesten Zahlungsform wird, bleibt Bargeld in Österreich weiterhin das bevorzugte Zahlungsmittel – auch wenn der Abstand schrumpft.

Zahlungsgewohnheiten im Wandel

Die neue „Payments and Open Banking Survey“ von Strategy& zeigt einen deutlichen Wandel im europäischen Bezahlverhalten: Nur noch 23 Prozent der Europäer:innen bevorzugen Bargeld – vor zwei Jahren waren es noch 37 Prozent. Inzwischen setzen 40 Prozent auf Debitkarten, gefolgt von Kreditkarten (22 Prozent) und mobilen Apps (14 Prozent). In Österreich hält sich Bargeld zwar weiterhin an der Spitze, doch der Vorsprung nimmt ab: Bevorzugten 2022 noch 47 Prozent Bargeld, sind es heute 39 Prozent. Damit ist Österreich das einzige Land in der Erhebung, in dem Scheine und Münzen weiterhin an erster Stelle stehen.

Banking-App statt Filiale

Neben der Zahlungsweise verändern sich laut Studie auch die Erwartungen an Finanzdienstleister. Kriterien wie kostenlose Bargeldverfügbarkeit oder ein dichtes Filialnetz verlieren an Bedeutung. Stattdessen gewinnen Preis-Leistungs-Verhältnis, Prämienprogramme und benutzerfreundliche Banking-Apps an Relevanz. In Österreich kann sich etwa die Hälfte der Befragten vorstellen, ein Konto bei einem Tech-Unternehmen wie Google, Apple oder Paypal zu eröffnen. „Die europäische Zahlungslandschaft befindet sich derzeit inmitten eines tiefgreifenden Paradigmenwechsels“, so Johannes Gärtner, Director bei Strategy& Deutschland.

Steigender Druck auf etablierte Banken

Der Wettbewerb im Finanzdienstleistungssektor nimmt zu – nicht zuletzt durch regulatorische Entwicklungen wie Open Banking und neue Anbieter mit digitalen Lösungen. Laut Studie denken europaweit 70 Prozent der Befragten über ein Konto bei einem Tech-Konzern nach. Für klassische Banken ergibt sich daraus Handlungsbedarf: Sie müssen ihre digitalen Angebote ausbauen und regional differenzierte Strategien entwickeln. Hendrik Bremer, Senior Executive Advisor bei Strategy& Österreich, betont: „Erfolgreich wird in Zukunft nur sein, wer Kundenbedürfnisse umfassend abdeckt und digital handelt.“





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