Die neue EY Cybersecurity Studie zeigt: Cyberangriffe nehmen in Österreich deutlich zu. Besonders Phishing bleibt die größte Gefahr, gleichzeitig fehlen vielen Unternehmen Budgets, Strategien und Notfallpläne.
Bedrohungslage verschärft sich
Fast die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) stuft das Risiko von Cyberangriffen als hoch ein, im Vorjahr waren es 35 Prozent. 32 Prozent der Befragten berichteten in den vergangenen fünf Jahren von Angriffen, ein Plus von zehn Prozentpunkten. EY-Partner Gottfried Tonweber warnt: „Die steigende Zahl an Angriffen macht deutlich, dass Cyberrisiken keine theoretische Gefahr mehr sind. Unternehmen müssen Cybersicherheit endlich als Teil ihrer Geschäftsstrategie begreifen – wer zu spät reagiert, riskiert finanzielle Schäden und Vertrauensverlust.“ Trotz wachsender Gefahren fehlt es vielen Firmen an einer klaren Steuerung. 34 Prozent haben kein fixes Cybersecurity-Budget, 42 Prozent können ihre Ausgaben nicht genau beziffern. „Das Fehlen klarer Budgets ist ein Alarmsignal. Ohne ausreichende und gezielt eingesetzte Mittel bleiben selbst die besten Sicherheitskonzepte Theorie“, betont EY-Experte Bernhard Zacherl.
Schwachstellen bei Abwehr und KI-Nutzung
Phishing ist mit 73 Prozent die am häufigsten genannte Angriffsart. Dennoch verfügen nur 57 Prozent der Unternehmen über Notfallpläne oder spezialisierte Teams für den Ernstfall. Besonders betroffen sind Finanzabteilungen, Vertrieb und Management. „Phishing-Mails sind oft der Türöffner für weitergehende Attacken. Ohne strukturierte Notfallpläne verlieren Unternehmen im Ernstfall wertvolle Zeit“, so Tonweber. Auch beim Einsatz neuer Technologien zeigt sich Zurückhaltung. Nur 15 Prozent der Unternehmen nutzen KI-gestützte Sicherheitslösungen. Fast ein Drittel plant künftig Investitionen, doch Kosten, Datenschutzbedenken und fehlendes Fachpersonal bremsen die Umsetzung. „Die Implementierung von KI-gestützten Sicherheitslösungen hat enormes Potenzial, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Der geringe Einsatz von KI zeigt jedoch, dass viele Unternehmen hier erst am Anfang stehen“, erklärt Zacherl.